Kindheit und Jugend im China nach der Kulturrevolution
Die Ich-Erzählerin berichtet zu Beginn ihres Romans von ihrer Kindheit, ihrer Familie und ihren Spielkameraden. Der sehr gut lesbare Schreibstil ihrer Erzählung, schaffte es sofort, mich zu fesseln. Es gelingt ihr mit wenigen Pinselstrichen, dem Leser das Leben in dieser Zeit in China nahezubringen. Gekonnt charakterisiert sie die erwachsenen Familienmitglieder und lässt uns das Beziehungsgeflecht zwischen Vater, Mutter und Großmutter verstehen.
In ihrem autofiktionalen Roman erzählt Lai Wen eine persönliche Coming of Age Geschichte, die aufs engste mit der Politik und der gesellschaftlichen Entwicklung im damaligen China verwoben ist. Deng Xiao Ping, der als politischer Erneuerer auf Reformkurs antrat, offenbarte sich im Endeffekt bei den Ereignissen von 1989 - den Studenten-Unruhen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking - als ein genauso harter und menschenverachtender Führer, wie seine Vorgänger.
Lai Wen ist nur eine Randfigur, eine Mitläuferin, die uns die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel schildert.
Bis es am Ende des Romans zum Tian'anmen-Massaker kommt, vergehen noch viele Seiten, in denen Lai Wen uns an einem Kinderstreich mit bösem Ende teilnehmen lässt, an ihrer ersten Liebe, ihrer Bekanntschaft mit einem alten Buchhändler, der sie an die Literatur heranführt, die Hintergründe der Geschichte ihres Vaters, und vieles mehr, u.a. ihren neuen Freundeskreis, angeführt von der unberechenbaren, wilden Freundin Anna, die Lais Weltbild gehörig durcheinander schüttelt. Das ist hin und wieder etwas zu weitschweifig, packt einen am Ende bei der Schilderung des Studenten-Aufstandes aber doch wieder und hat mich sehr berührt. Diese eindringliche Beschreibung des Heranwachsens einer jungen Frau geht weit über das Persönliche hinaus und lässt uns teilhaben an der damaligen Aufbruchsstimmung und der darauf folgenden tiefen Enttäuschung.
Ein toller Roman, besonders für alle die sich für die neuere chinesische Geschichte interessieren!
In ihrem autofiktionalen Roman erzählt Lai Wen eine persönliche Coming of Age Geschichte, die aufs engste mit der Politik und der gesellschaftlichen Entwicklung im damaligen China verwoben ist. Deng Xiao Ping, der als politischer Erneuerer auf Reformkurs antrat, offenbarte sich im Endeffekt bei den Ereignissen von 1989 - den Studenten-Unruhen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking - als ein genauso harter und menschenverachtender Führer, wie seine Vorgänger.
Lai Wen ist nur eine Randfigur, eine Mitläuferin, die uns die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel schildert.
Bis es am Ende des Romans zum Tian'anmen-Massaker kommt, vergehen noch viele Seiten, in denen Lai Wen uns an einem Kinderstreich mit bösem Ende teilnehmen lässt, an ihrer ersten Liebe, ihrer Bekanntschaft mit einem alten Buchhändler, der sie an die Literatur heranführt, die Hintergründe der Geschichte ihres Vaters, und vieles mehr, u.a. ihren neuen Freundeskreis, angeführt von der unberechenbaren, wilden Freundin Anna, die Lais Weltbild gehörig durcheinander schüttelt. Das ist hin und wieder etwas zu weitschweifig, packt einen am Ende bei der Schilderung des Studenten-Aufstandes aber doch wieder und hat mich sehr berührt. Diese eindringliche Beschreibung des Heranwachsens einer jungen Frau geht weit über das Persönliche hinaus und lässt uns teilhaben an der damaligen Aufbruchsstimmung und der darauf folgenden tiefen Enttäuschung.
Ein toller Roman, besonders für alle die sich für die neuere chinesische Geschichte interessieren!