Revolutionär
In Lai Wens „Himmlischer Frieden" begleiten wir Lei, ein kluges Mädchen aus Peking, das zwischen den Trümmern von Maos Kulturrevolution heranwächst. Während ihre Großmutter trotz eigener rebellischer Vergangenheit Schuhe für gebeugte Frauen anfertigt, vegetiert Leis Vater als gebrochener Ex-Künstler vor sich hin.
Das Mädchen durchschaut die Mechanismen ihrer Welt mit beunruhigender Klarheit. Wenn sie über Helden schreiben soll, fragt sie sich nicht, wen sie verehrt, sondern was die Lehrerin hören will. Diese innere Zensur prägt ihren Alltag ebenso wie die Frage, was von einer „vorbildlichen Chinesin" erwartet wird.
Wen verzichtet auf Dramatik und setzt stattdessen auf leise Töne. Ihr Roman enthüllt, wie sich Macht nicht durch Gewalt, sondern durch das Formen von Gedanken manifestiert. Der Vater ist körperlich da, aber emotional längst verschwunden – ein stummer Zeuge staatlicher Willkür.
Mit einer Freundin an der Seite, die andere Perspektiven eröffnet, entwickelt Lei kritisches Bewusstsein. Wen gelingt es, China nicht als ferne Abstraktion zu zeigen, sondern als greifbare Lebenswelt. Lei wird zu einer Figur, die berührt und zum Nachdenken anregt – menschlich, klug und authentisch zugleich.
Das Mädchen durchschaut die Mechanismen ihrer Welt mit beunruhigender Klarheit. Wenn sie über Helden schreiben soll, fragt sie sich nicht, wen sie verehrt, sondern was die Lehrerin hören will. Diese innere Zensur prägt ihren Alltag ebenso wie die Frage, was von einer „vorbildlichen Chinesin" erwartet wird.
Wen verzichtet auf Dramatik und setzt stattdessen auf leise Töne. Ihr Roman enthüllt, wie sich Macht nicht durch Gewalt, sondern durch das Formen von Gedanken manifestiert. Der Vater ist körperlich da, aber emotional längst verschwunden – ein stummer Zeuge staatlicher Willkür.
Mit einer Freundin an der Seite, die andere Perspektiven eröffnet, entwickelt Lei kritisches Bewusstsein. Wen gelingt es, China nicht als ferne Abstraktion zu zeigen, sondern als greifbare Lebenswelt. Lei wird zu einer Figur, die berührt und zum Nachdenken anregt – menschlich, klug und authentisch zugleich.