semi-biographischer Roman auf über fünfhundert Seiten

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Das Cover finde ich modern und nüchtern und damit recht passend zum Schreibstil und dem Leben der Protagonistin.
Interessant ist, dass der Roman semi-biographisch ist und über die politischen und alltäglichen Zustände in China erzählt hat - erst aus Kinderaugen, später aus den Augen einer jungen Erwachsenen.
Man spürt durch den recht abfälligen, harten, distanzierten Schreibstil Lais Emotionen: ihre unterdrückte Wut bzw. ihr Unverständnis, aber gelegentlich auch etwas Liebe.
Das Buch ist episch sehr breit und hätte meiner Meinung nach an vielen Stellen verdichtet werden sollen - ich wollte dieses Buch nach der Hälfte einfach nur noch hinter mich bringen, obwohl es in den letzten Kapiteln sogar interessant wurde.
Anfangs dachte ich noch, dass sich Lai im Laufe ihres Lebens zu einer starken, kämpferischen Person entwickeln wird. Ich halte sie jedoch eher für eine sehr charakterschwache Person, die durch die Beziehungen zu starken Menschen in revolutionäre Aktionen gerät.
Letztendlich wirkt der Roman wie eine persönliche Abrechnung und Rechtfertigung der Autorin.