Über das Aufwachsen in einem unfreien System - eine berührende Geschichte zwischen Realität und Fiktion
Lai wächst in den 80ern in einer kleinen Wohnung in einem Arbeiterviertel Pekings auf. Ihr Vater, den die Geister der Vergangenheit nicht loslassen, bleibt für seine Tochter unnahbar. Die Mutter findet kaum ein gutes Haar an ihrer Tochter. Und so ist für Lai ihre Popo, ihre Großmutter, die wichtigste Bezugsperson.
Lais Kindheit spielt sich hauptsächlich auf den Gängen des großen Wohngebäudes und den Straßen davor ab, wo sie mit den anderen Kindern Streiche ausheckt. Der Regierungsbezirk Pekings ist lange für sie nur als hell beleuchtete Gebäude in der Ferne zu sehen. Doch früh muss sie die Willkür und Brutalität des Regimes kennenlernen.
Himmlischer Frieden ist ein Coming-of-Age Roman. Lai Wen erzählt unglaublich gut beobachtet von der emotionalen Auflehnung eines jungen Mädchens gegen seine Eltern, von der Suche nach einem eigenen Weg, der eigenen Identität und dem gleichzeitig zunehmenden Verständnis für die Komplexität der Welt und die Wahrheiten der Eltern.
Gleichzeitig ist das Buch viel mehr als das. Es ist ein Stück Zeitgeschichte Chinas. Von Anfang an strebt das Buch auf die Proteste auf dem Tian‘anmen-Platz, dem Platz des himmlischen Friedens, zu. Auf eine Entladung der spürbaren Wut und Angst angesichts eines Regimes das keinen Widerspruch duldet, ihn brutal niederschlägt, das Geschichte umschreibt, die Grauen der Mao-Diktatur verkennt und damit eine ganze Generation zum Schweigen bringt.
Erst auf den letzten Seiten entlädt sich die Spannung in einer gleichzeitig erschreckenden und doch grandiosen, detailreichen Schilderung der Geschehnisse auf dem Tian‘anmen-Platz. Es ist ein Ende, das mich atemlos zurückgelassen hat - tief bewegt und gleichzeitig unschlüssig, wie ich das Buch im Gesamtbild bewerten soll.
Denn entweder die Autorin, die sich hinter dem Pseudonym Lai Wen verbirgt, offenbart in den letzten Sätzen Wahrheiten über die Proteste, die so noch nicht bekannt waren oder sie fiktionalisiert eine real existierende Person in einem Maße, das in meinen Augen kritisch zu hinterfragen ist.
Ich hoffe auf Ersteres, denn dann ist Himmlischer Frieden ein Buch, das ich gerne und aus vollstem Herzen weiterempfehle.
Lais Kindheit spielt sich hauptsächlich auf den Gängen des großen Wohngebäudes und den Straßen davor ab, wo sie mit den anderen Kindern Streiche ausheckt. Der Regierungsbezirk Pekings ist lange für sie nur als hell beleuchtete Gebäude in der Ferne zu sehen. Doch früh muss sie die Willkür und Brutalität des Regimes kennenlernen.
Himmlischer Frieden ist ein Coming-of-Age Roman. Lai Wen erzählt unglaublich gut beobachtet von der emotionalen Auflehnung eines jungen Mädchens gegen seine Eltern, von der Suche nach einem eigenen Weg, der eigenen Identität und dem gleichzeitig zunehmenden Verständnis für die Komplexität der Welt und die Wahrheiten der Eltern.
Gleichzeitig ist das Buch viel mehr als das. Es ist ein Stück Zeitgeschichte Chinas. Von Anfang an strebt das Buch auf die Proteste auf dem Tian‘anmen-Platz, dem Platz des himmlischen Friedens, zu. Auf eine Entladung der spürbaren Wut und Angst angesichts eines Regimes das keinen Widerspruch duldet, ihn brutal niederschlägt, das Geschichte umschreibt, die Grauen der Mao-Diktatur verkennt und damit eine ganze Generation zum Schweigen bringt.
Erst auf den letzten Seiten entlädt sich die Spannung in einer gleichzeitig erschreckenden und doch grandiosen, detailreichen Schilderung der Geschehnisse auf dem Tian‘anmen-Platz. Es ist ein Ende, das mich atemlos zurückgelassen hat - tief bewegt und gleichzeitig unschlüssig, wie ich das Buch im Gesamtbild bewerten soll.
Denn entweder die Autorin, die sich hinter dem Pseudonym Lai Wen verbirgt, offenbart in den letzten Sätzen Wahrheiten über die Proteste, die so noch nicht bekannt waren oder sie fiktionalisiert eine real existierende Person in einem Maße, das in meinen Augen kritisch zu hinterfragen ist.
Ich hoffe auf Ersteres, denn dann ist Himmlischer Frieden ein Buch, das ich gerne und aus vollstem Herzen weiterempfehle.