Auf zwei Rädern durch die Welt

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Inhalt: In "Hinter dem Horizont rechts" berichtet Christopher Many von seiner Reise von München bis Australien. 2012 gestartet, durchquert er viele interessante Länder und erlebt eine ganze Menge Abenteuer, bis er 2016 Australien erreicht. Begleitet wird er dabei von seiner Partnerin Laura und "Puck" seiner alte Yamaha.

Cover und Aufmachung:
Das Cover zeigt Christopher Many selbst auf seiner Reise, ist also passend.
Die Aufmachung des Buches ist sehr schön, da es eine große farbige, sowie mehrere kleine Karten enthält, wodurch man die Reiseroute sehr gut nachvollziehen kann. Außerdem ist das gesamte Buch wie ein Musikstück aufgebaut, welches den Namen Overlandtüre trägt, worauf auch die Kapitel Überschriften abgestimmt sind. Natürlich enthält das Buch auch noch eine Vielzahl an Fotos, damit der Inhalt unterstützt wird.

Meine Meinung: An "Hinter dem Horizont rechts" von Christopher Many hat mich besonders die Reiseroute selbst interessiert. Er hat Länder durchquert, mit denen man hier in den westlichen Ländern ehr selten in Berührung kommt.
Auch sein Schreibstil ist überraschend gut und oft auch philosophisch und humorvoll. Er spricht eine Vielzahl von Themen an, die den Leser selbst zum Nachdenken anregen und geht in seinem Buch besonders auf die Geschichte vieler Länder ein, was mir gut gefallen hat. Allerdings bemerkt man auch, wie sehr ihn Politik und Wirtschaft interessiert und damit kommen diese Aspekte in seinem Buch auch nicht zu kurz.
Für mich lag daran beim Lesen aber leider das Problem, natürlich ist es gut zu wissen, was ein Land, welches man bereist, politisch und wirtschaftlich gerade bewegt, aber leider machten diese Schilderung das Buch für mich oft langatmig, da einfach zu viele Fakten aneinander gereiht wurden. Außerdem beschreibt er das allgemeine Geschehen immer in kurzen Absätzen und das war einfach nichts für mich. Es hätte mir fiel besser gefallen, hätte er manche Dinge einfach weggelassen und Ausgewählte dafür ausführlicher beschrieben.
Mir kommt leider auch das Menschliche zu kurz. Hatte er auch mal Angst und Zweifel? Wie sieht es mit den Kontakt zu anderen Menschen aus, trotz Sprachbarrieren und großen kulturellen unterschieden? Davon hätte ich mir in diesem Buch einfach mehr gewünscht, weil es für mich persönlich der wichtigste Aspekt am Reisen ist.
Seine "Intermezzo"-Kapitel und seine Reiseanleitung zum Schluss, waren dagegen sehr ausführlich und haben mir gut gefallen.
Das positivste am Buch ist vor allem, dass es dem Leser das unglaubliche Durchhaltevermögen des Autors vermittelt, dessen Motivation unerschöpflich wirkt und damit sehr inspiriert. Das folgende Zitat zeigt dabei Manys Einstellung wohl sehr gut:
"Wenn wir aufgeben müssen, dann nur, weil wir es sind, deren Versuch - vielleicht nach etlichen Anläufen - gescheitert ist. Der einzige Mensch, der meine Grenzen ausloten kann, bin ich selbst." (S. 146)

Fazit: "Hinter dem Horizont rechts" ist ein Buch, welches dem Leser in viele tolle Länder entführt, mich aber leider nicht ganz mitreißen konnte, deshalb bekommt es 3 Sterne.