Fast grenzenlose Freiheit

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milena Avatar

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Christopher Many ist zusammen mit seiner Lebensgefährtin Laura Pattara und den beiden Motorrädern Puck und Pixie auf dem Weg nach Australien. Ihre Route führt über Italien, Kroatien, Griechenland, die Türkei, Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgistan, China, Laos, Thailand, Kambodscha, Malaysia und Indonesien ans Ziel und ins Heimatland von Laura. Das Buch ist aber kein Reiseführer im klassischen Sinne mit Tipps für Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Restaurants, sondern ein Erfahrungsbericht von zwei Overlandreisenden, die mit einem Jahresbudget von 6000 Euro pro Person in vier Jahren diesen Trip absolvierten. Christopher Many, der bereits 1997 zu seiner ersten Overlandreise aufbrach, schreibt über seine Eindrücke, politische Überlegungen, ihre Begegnungen mit den jeweiligen Einwohnern des Landes. Er nimmt den Leser mit auf eine alternative Lebensgestaltung, die wahrscheinlich für die wenigsten trotz aller Faszination dann in Frage kommt. Er beschreibt, wie er einer Schildkröte den Panzer klebt und ihr somit das Leben rettet, einen Burger verzehrt, bei dem sich später Rattenfleisch als Hauptbestandteil herausstellt, wie ihn eine Amöbenruhr quält, wie sie technische Probleme mit den Motorrädern meistern und natürlich immer wieder über das Gefühl, ein relativ eigenbestimmtes Leben abseits des Trotts von Arbeit und Geldverdienen führen zu dürfen, das ihm und seiner Partnerin alle Entbehrungen wert ist. Einige Fotostrecken runden das Buch ab, das sehr interessant ist, aber von mir doch einen Punkt Abzug erhält, weil auf gut 500 Seiten sich doch einige Wiederholungen finden, was die Faszination des Unterwegsseins ausmacht. Ich hätte mir an manchen Stellen dann doch etwas mehr Länderinfo gewünscht.