Kraftvoll

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Von Pina und Lobo hängt das Dorf ab, denn ihr Wachstum ist das Wachstum des Dorfes. Doch sie wachsen nicht und das Dorf verschwindet. Währenddessen zeigen sich Dora in der Arktis die Auswirkungen der Menschheit auf die Umwelt sehr deutlich.
Gianna Molinari schafft es auf poetische Art das Wirken des Menschen sehr deutlich zu machen. Es geht um Wachstum, Stillstand, Bedeutsamkeit. Ihre Botschaft ist klar. Die Welt ist Müllhalde der Zivilisation und die Zivilisation wird von der Welt ausgelöscht.
Das Dorf, in dem Pina und Lobo leben, wird immer ein Stück mehr ausgelöscht, es löscht sich selber aus. Und jedes noch so große Klammern an Bedeutsamkeit für die Gesellschaft oder die Welt führt zu nichts.
Das Meer dagegen ist endlos weit und der Mensch ihm unterlegen. Dora ist fasziniert davon. Ihre Faszination wird spürbar. Was auch rüber kommt ist Wut und Entsetzen, obwohl die Charaktere dies nicht deutlich ausdrücken. Wut und Entsetzen über das Wirken des Menschen, Scham über dessen dumme Besitzansprüche und das Streben nach Herrschaft.
Die Autorin schafft durch Wiederholungen Aussagen zu verstärken und diese gleichzeitig infrage zu stellen. Das Motiv "euer Wachstum ist unser Wachstum" hat eine große Kraft. Gleichzeitig hat die Autorin eine sehr ruhige und fließende Erzählweise, die gerade durch die leisen Töne sehr eindrücklich wird. Was sie mit den handgezeichneten Bilder sagen wollte, ist mir dagegen nicht klar geworden. Sicher etwas Bedeutsames. Denn in diesem vielschichtigen Buch ist alles von Bedeutung.
Die Botschaft ist hart. Wären die Kapitel nicht so kurz und die Szenen nicht so sehr abwechslungsreich, würde diese Botschaft sicherlich erdrücken. So ließ sich die Geschichte zügig lesen.
Dies ist eine Geschichte, mit einer prägnanten Botschaft und viel Wut, die mit viel Feingefühl erzählt wird.