Poesie und Tiefe

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kasimir Avatar

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Ein sehr stimmungsvolles Buch, das auf zwei verschiedenen Ebenen spielt - in der Arktis, wo Pinas Mutter Dora auf Forschungsreise ist, und in Deutschland in dem verschwindenden Dorf hinter der großen Hecke, einer Touristenattraktion, in dem seltsame und normale Charaktere zusammenleben. Das Bedrückendste in dem Dorf ist das gestoppte Wachstum der zwei beiden verbliebenen Kinder Pina und Lobo. Das Zusammenspiel von wissenschaftlichen Fakten und Surrealismus ist durchaus reizvoll und regt natürlich die Gedanken an. Wer eine komplexe Story erwartet, wird allerdings enttäuscht, denn der Plot ließe sich auf etwa einer Seite zusammenfassen, auch das Ende ist eher unlogisch und abrupt. Aber hier geht es offenbar noch um etwas anderes: das Innehalten, die Achtsamkeit, das Langsame, das uns oft fehlt, und all das hat die Autorin sehr elegant und gut lesbar umgesetzt.