Stinklangweilig

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kalligraphin Avatar

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„Wer die Welt verstehen will, muss die Welt mit eigenen Augen sehen lernen.“

Ein Buch mit einem so peppigen, gut gemachten Cover, dem knappen Titel ‚Hippie’ und dem Namen eines Bestsellerautoren drauf… - man sollte meinen, hier bekäme man nun einen spannenden Roman, der in der aufregenden und wilden Hippiezeit spielt. Aber wild ist hier gar nichts. Das Buch ist äußerst langweilig.

Der Roman beruht auf autobiografischen Erlebnissen Coelhos. Die Geschichte wird aus Perspektive der Dritten Person erzählt, weicht aber wohl kaum von den realen Ereignissen der Vergangenheit ab.

So liest sich das Buch, als würde ein alter Mann zum wiederholten Male von seinen Jugendzeiten erzählen - dabei bizarrerweise aber in der Dritten Person von sich selbst sprechen - und sich auch schon gar nicht mehr so genau an die damaligen Ereignisse erinnern.

Coelho hätte gut daran getan, der Story einen eigenen fiktionalen Verlauf und den Figuren einen größeren Freiraum zu gestatten.

Eine Konsequenz aus der Nähe zu den tatsächlichen verblassten Erinnerungen ist, dass die Figuren alle charakterlos bleiben. Wenn sie aber sprechen, legt der Autor ihnen Worte in den Mund - sie sprechen also nicht authentisch.

Das alles macht das Buch trotz seiner vielversprechend spannenden Thematik sehr zäh, ermüdend und ganz und gar nicht berührend.
Die Mischung aus (Auto-) Biografie und Fiktion ist bei „Hippie“ überhaupt nicht gelungen.