Zum Nachdenken, Schmunzeln und Lernen

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jojoooo Avatar

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Paulo Coelhos „Hippie“ als Pageturner zu bezeichnen, entspräche sicher nicht ganz der Wahrheit. Vielmehr erscheint mir dieses Buch als ein solches, das man immer wieder einmal zur Hand nimmt, um ein Stückchen zu lesen. Schließlich handelt es sich aber ja auch nicht um einen haarsträubenden Thriller, sondern um eine autobiographische Erzählung des Bestsellerautors. Dass Coelho seine Erlebnisse in den 1970er Jahren bei seinen Reisen von Südamerika bis Asien nicht in der Ich-Form schildert, sondern sich selbst immer als „Paulo“ bezeichnet, erschien mir zunächst merkwürdig – macht jedoch, sobald man sich daran gewöhnt hat, einen Teil des besonderen Charmes dieses Buches aus. Viele weitere Gründe sprechen für eine gute 4-Sterne-Bewertung. Unvergleichlich ist beispielsweise Coelhos subtiler ironischer Humor, mit welchem er, ohne dabei verletzend zu sein, seine Umwelt beschreibt. Beklemmende Erlebnisse wirken umso stärker, bedenkt man, dass sie sich (vermutlich) tatsächlich so ereignet haben. Gleichzeitig spürt man auf jeder Seite Coelhos Lebenserfahrung, Weisheit und Menschenkenntnis. Für mich als jemand, der die Hippie-Zeit nicht selbst miterlebt hat, ist „Hippie“ zudem sozusagen ein leicht lesbares Dokument Zeitgeschichte. Alles in allem ein Buch, das immer wieder zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.