historisch!
Wie auch schon in ihrer Berliner Hebammen-Saga bettet Linda Winterberg das berufliche Tun einer Hebamme ein in eine tolle Geschichte. Dieses Mal spielt die Geschichte nicht in der Großstadt an einer Geburtsklinik, sondern in den bayrischen Alpen auf den Höfen und Almen, wo die Hebamme Maria den Frauen bei den Hausgeburten beisteht. Sehr positiv fand ich, dass die Geschichte der Protagonistin Maria und ihrem Kindheitsfreund Max eher im Hintergrund ablief und nicht zu viel Raum einnahm. Der überwiegende Teil handelt von den damaligen Verhältnisse während der Geburten und im Wochenbett und das Denken der Menschen, gerade in den abgeschiedenen Dörfern und Höfen. Das Festhalten an alten Handlungsweisen bei der Geburt gegen jede neue Erkenntnis in Bezug auf Hygiene und Krankheit war ebenso erschreckend wie das menschenunwürdige Behandeln der Mütter durch die Kirche und den schweren Stand von unehelichen Kindern. Sehr realistisch zeigt Linda Winterberg wie die Menschen damals lebten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!