Ein wahrer Prinz

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frank1 Avatar

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Ein wahrer Prinz

Eine Kette an außergewöhnlichen Umständen zwingt Sherlock Holmes, zeit­weise mit seinem Erz­gegner Pro­fessor Moriarty zu­sammen­zu­arbeiten. Ob­wohl beide zweifellos Genies in ihrer je­weiligen Art sind, ist es ihnen ein Rätsel, wer im Hinter­grund die Fäden zieht. Die Nach­for­schungen führen sie bis in die Alpen, wo sie auf ein Hotel mit illustren Gästen stoßen.
Neo-Holmes-Romane haben sich seit dem Auslaufen von Arthur Conan Doyles Ur­heber­rechten schon bei­nahe zu einem eigenen Genre ent­wickelt. Dabei ge­lingt es den Autoren mehr oder we­niger gut, den Stil des Originals zu treffen. Gareth Rubin ge­lingt es recht gut, sich diesem an­zu­passen, wobei aller­dings zu be­achten ist, dass Holmes’ Bio­graf Watson sich in diesem Fall mit dem Assis­tenten Moriartys beim Be­richten ab­wechselt. Das er­möglicht es dem Autor, die außer­ge­wöhn­liche Zu­sammen­arbeit von beiden Seiten zu be­leuchten. Die beiden wider­strebende zeit­weilige Partner­schaft zwischen Holmes und Moriarty bringt ein intere­ssantes Ele­ment in die Ge­schichte ein. Dabei werden beider Cha­raktere, so wie sie von Doyle ein­ge­führt wurden, gut ge­troffen, ohne zu Wider­sprüchen zu führen. Diese spezielle Idee bricht na­türlich etwas vom aus anderen Sher­lock-Holmes-Stories Ge­wohnten aus, kann dabei aber trotz­dem das ty­pische Sher­lock-Holmes-Feeling an den Leser bringen. Im Gegen­satz zur Mehr­zahl neuer Holmes-Inter­pre­tationen scheint dieses Buch als Einzel­werk kon­zipiert zu sein, zu­mal diese er­zwungene Zu­sammen­arbeit wohl auch kaum glaub­würdig wieder­holbar wäre. Ge­fallen können die Idee und ihre Um­setzung zweifel­los.

Fazit:
Holmes und Moriarty stehen in diesem Fall ausnahmsweise gemeinsam einer noch schlim­meren Be­drohung gegen­über.

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