Holmes & Ich

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fornika Avatar

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Eigentlich könnte James Watson vor allem beleidigt sein, denn er wird vom heimischen London quer über den Atlantik ins Internat verfrachtet. Doch dort trifft er auf Charlotte. Charlotte Holmes, eine Nachfahrin des legendären Sherlock Holmes. James wiederum hat in seiner Ahnengalerie einen gewissen John Watson. Klar, dass die zwei ein explosives und vor allem sehr detektivisches Duo abgeben. Als im Internat ein Mord geschieht, sind die beiden endgültig nicht mehr zu stoppen.

Ich mag die ursprünglichen Geschichten über Sherlock Holmes und auch so einige der neuen Erzählungen über ihn und seinen Kumpanen. Auch dieses Jugendbuch über die entsprechenden Nachkommen hat mich wirklich gut unterhalten. Die Autorin wärmt aber nicht nur alte Geschichten auf, sondern schafft etwas Neues. So ist nicht nur Charlotte genial, sondern auch James trägt mehr zu den Ermittlungen bei als bloßer Chronist der Fälle zu sein. Sympathisch sind beide, James natürlich der Zugänglichere, Charlotte die Verschrobenere. Als Team funktionieren sie trotzdem bewährt gut. Das Miteinander der Figuren klappt schon mal hervorragend, aber auch Kleinigkeiten, wie etwa der seit Jahren vererbte Katalog der Watsons „Wie-händle-ich-meinen-Holmes“ fand ich sehr stimmig ausgedacht und in die bekannten Legenden eingefügt. Die Handlung entwickelt ein hübsches Tempo, sorgt für viel Spannung und ist – für einen Jugendkrimi – erstaunlich unvorhersehbar. Der Stil war sehr locker und hat gut zu Jamie als Erzähler gepasst. Ich mochte diesen ersten Band mit den Urururenkeln des bekannten Detektivduos sehr gerne; neue Fälle dürfen gerne kommen.