Holmes und Watson

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borgeli Avatar

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Nach den Kino- und ARD-Verfilmungen von Sherlock sind mir die beiden Engländer auch ans Herz gewachsen. Mittlerweile weiß ich, dass echte Fans jeden Fall genauestens kennen und dass beispielsweise der Reichenbachfall in der Schweiz durch Sir Arthur Conan Doyle Weltruhm erlangt hat. Und nun die Buchidee, dass Holmes und Watson tatsächlich gelebt haben und es deshalb auf beiden Seiten Nachfahren gibt, die mit dem Ruhm der beiden Helden weiterleben.

James Watson kommt mittels eines Stipendiums nach Amerika an ein Elite-Internat. Er weiß, dass dort ein Sproß der Holmesfamilie, nämlich Charlotte, studiert. Das ist eigentlich der wichtigste Anreiz für James, von seinem geliebten London wegzugehen. Im Internat trifft Watson bald auf Holmes und gerät in eine Schlägerei, weil er Charlotte gegen Pöbeleien eines widerlichen Mitschülers mit Fäusten verteidigt. Genau dieser Mitschüler wird wenig später ermordet und viele Spuren zeigen auf Holmes und Watson als Mordverdächtige. Charlotte hat schon Erfahrungen in der Aufklärung von Verbrechen gesammelt und die beiden schließen sich zusammen, um ihre Unschuld zu beweisen.

Leider fand ich den weiteren Verlauf der Ereignisse und den Ermittlungsansätzen von Holmes und Watson etwas zäh und langatmig. Die viel zu langen Kapitel haben dies noch gefördert. Ein bißchen fade fand ich, dass Watson Charlotte zwar anhimmelt, aber doch die ganze Zeit an ihr zweifelt und immer wieder in Betracht zieht, dass sie evtl. doch eine Mörderin sein könnte. Dem Leser ging es teilweise so wie Watson, der ständig versucht zu hinterfragen, dem aber alle wichtigen Erkenntnisse vorenthalten werden. Irgendwie hat dann Charlotte mit Hilfe ihres Bruders und dessen dubiosen Helfern alles ermittelt und die Fälle geklärt.
Also die Grundidee des Buches und besonders die Besetzung des Mädchens Charlotte für Sherlock fand ich gut, der eigentliche Fall hat mich nicht überzeugt.