Holmes und Watson im 21. Jahrhundert

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Jamie Watson, der Nachfahr von Dr. Watson, dem Helfer von Sherlock Holmes, liebt London – einer der sehr wenigen Gründe, warum er überhaupt einem Sportstipendium in ein amerikanisches Internat folgt, noch dazu in die Nähe von seinem Vater, mit dem er kein sehr enges Verhältnis hat, ist, dass er dort endlich Charlotte Holmes kennenlernen wird, die Nachfahrin von Sherlock Holmes, dem berühmten Ermittler, dessen Namen sie schon in jungen Jahren alle Ehre macht. Doch diese hat nicht genauso viel Interesse daran, ihn kennenzulernen. Bis ein Mord passiert – und ausgerechnet die beiden Hauptverdächtige sind. Ihre ermittlerischen Fähigkeiten sind gefragt...

Ich muss zugeben, dass ich noch nie wirklich mit den ursprünglichen Geschichten um Sherlock Holmes in Berührung gekommen bin (bis auf einen Kinofilm vor einigen Jahren), sodass ich vielleicht eine größere Freude an den Parallelen zu dessen Fällen gehabt hätte, wenn sie mir selbst aufgefallen und ich nicht erst durch die beiden Charaktere darauf hingewiesen worden wäre.
Trotzdem halte ich das Buch für sehr gelungen. Es gab zwar einige Längen, aber keine, die mich dazu gebracht hätten, das Buch erst einmal beiseite zu legen.
Jamie ist ein sehr liebenswürdiger Charakter, dessen britischer Humor ihn mir noch sympathischer gemacht hat. Auch mag ich die Tatsache, dass er viel lieber im Schreiben versinkt, statt Rugby zu spielen, obwohl er ja ziemlich gut darin ist, dafür sogar sein Stipendium bekommen hat.
Charlotte dagegen scheint das komplette Gegenteil zu sein – fast schon emotionslos, überlegen und drogensüchtig. Durch Jamies Augen kann man aber auch etwas hinter diese Fassade blicken und sie letztlich schätzen lernen.
Insgesamt auf jeden Fall etwas für jeden, der so einen lockeren Einstieg braucht, um sich an das „Original“ heranzuwagen oder auch einfach für jeden, der Lust auf einen relativ spannenden Krimi hat.