Remake of Sherlock Holmes & Dr. Watson

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Brittany Cavallaro erzählt in "Holmes & Ich - Die Morde von Sherringford" den Beginn der Freundschaft von Jamie Watson und Charlotte Holmes. Watson hat ein Rugby-Stipendium am Sherringford-Internat in der USA erhalten, auf welches zufälligerweise auch Charlotte geht. Watson hat schon immer davon geträumt, nach dem Vorbild ihrer Vorfahren, gemeinsam Fälle zu lösen, doch bei ihr erstes Aufeinandertreffen verläuft nicht gerade gut. Als sein Mitschüler Lee Dobson Charlotte beleidigt, gerät er mit ihm in einen heftigen Streit. Als kurze Zeit später Dobson tot in seinem Zimmer aufgefunden wird sind Charlotte und Watson die Hauptverdächtigen, da beide ein gutes Motiv hätten und Dobsons Mord wie in einem Sherlock Holmes Fall inszeniert wurde. Deshalb raufen sich die beiden zusammen um ihre Unschuld zu beweisen, woraus sich eine tiefe Freundschaft und sogar etwas mehr entwickelt.
Anfangs hat mir das Buch gar nicht gefallen, ich fand Charlottes Charakter total widersprüchlich, einerseits verhielt sie sich Watson gegenüber distanziert und kühl und andererseits auch wieder warmherzig und fast liebevoll. Diese Charakterunterschiede konnte ich anfangs nicht nachvollziehen und auch die Reaktionen von Watson und Charlotte auf die Nachricht von Dobsons Tod kamen mir unwahrscheinlich vor. Wer macht denn bitte Scherze nur ein paar Minuten nachdem ein Mitschüler (auch wenn man ihn nicht leiden konnte) tot aufgefunden wurde und man als Mörder verdächtigt wird? Mir kamen auch Charlottes Fähigkeiten etwas surreal vor: Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass eine 15-Jährige Rückschlüsse auf den Charakter und das Leben von Menschen allein aus Beobachtungen schließen und bereits als kleines Mädchen Fälle für den britischen MI5 lösen kann. Auch die Drogenabhängigkeit und Zigarettensucht kam mir nicht glaubwürdig vor, aber da wollte die Autorin wohl Parallelen zu Sherlock Holmes ziehen und die Ähnlichkeiten zwischen dem Meisterdetektiv und seiner Nachfahrin aufzeigen.
Nach den ersten 50-100 Seiten hat mir das Buch allerdings immer besser gefallen und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere sind mir immer verständlicher geworden und ans Herz gewachsen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, war spannend und hatte überraschende Wendungen. Sehr amüsant fand ich auch Charlottes Korrekturen am Ende des Buches.
Aufgrund des Titels "Holmes & Ich - Die Morde von Sherringford" hoffe ich, dass noch weitere "Holmes & Ich"-Bücher folgen werden, die ich definitiv lesen würde, da ich auf weitere Fälle von Watson und Charlotte gespannt bin und wie sich deren "Beziehung" weiterentwickelt.
Mein Fazit: "Holmes & Ich - Die Morde von Sherringford" ist in spannendes Jugendbuch mit minimalen Defiziten, das ich jedoch definitiv weiterempfehlen kann!