Die faszinierende Welt Ende des Jahrhunderts

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philipp.elph Avatar

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Du ziehst dir eine Holomasque über - schon ist dein Aussehen verändert.
Damit kannst du untertauchen, kein Mensch kann dich erkennen. Es sei denn, dass der, der nach dir forscht durch einen Spinner schaut, dann erblickt er dich in deinem originären Aussehen. Aber was ist noch ein Original. Im Kopf haben die Reichen ein Cogit, ein komplett eingescanntes, nachgebildetes Gehirn.Solche Menschen gibt es in diesem Thriller von Tom Hillenbrand.
Darin bekommt ein Quästor (früher nannte man solche Leute Privatdetektiv) die Aufgabe, eine verschwundene Frau aufzuspüren, eine Quant. So nennt man die, die mit einem Cogit im Kopf herumlaufen. Und Quants können sogar für eine gewisse Zeit in einen anderen Körper, man nennt ihn neuerdings Gefäß, schlüpfen. Die Trennung von Geist und Körper ist also möglich.
Schwierig eine solche vermißte Person zu finden. Auch nicht mit Amanuesis, einem Google hoch Zehn.
Die Vermißte Juliette arbeitete an Uploads für die Cogits, eine höchst brisante Aufgabe. Was ist mit ihr passiert?
Was mit ihr passiert ist, erfahren wir in dieser Leseprobe nicht. Wir lernen aber unsere Welt kennen, wie sie in weniger als 100 Jahren sein könnte.
Klimawandel hat die Menschen aus Mitteleurpa nach Sibirien und andere kältere Regionen vertrieben. Nur die Armen schwitzen noch in Paris oder anderswo in unseren Breiten. An der Nahrung hat sich offenbar nicht viel verändert, der Mensch an sich mit seiner künstlichen Intelligenz ist jedoch ein völlig anderer als 2018. Zudem erscheint die Welt, von holographischen Elementen überzogen, als große Illusion.
Faszinierende Aussichten - oder Horror?
Ein interessantes Szenario, das Tom Hillenbrand hier erschaffen hat.
Der Thrill um Juliette erscheint nach der Leseprobe nur Mittel zum Zweck zur Schilderung der Welt von morgen.
Ich bin nicht angetan von dem, was werden könnte, aber ich begeistert, wie der Autor das darstellt.