Holodramatica

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vanessa-v8 Avatar

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Worum gehts?
Ende des 21. Jahrhunderts arbeitet der Londoner Galahad Singh als Quästor. Sein Job ist es, verschwundene Personen wiederzufinden. Davon gibt es viele, denn der Klimawandel hat eine Völkerwanderung ausgelöst, neuartige Techniken wie Holonet und Mind Uploading ermöglichen es, die eigene Identität zu wechseln wie ein paar Schuhe. Singh wird beauftragt, die Computerexpertin Juliette Perotte aufzuspüren, die Verschlüsselungen für sogenannte Cogits entwickelte – digitale Gehirne, mithilfe derer man sich in andere Körper hochladen kann. Bald stellt sich heraus, dass Perotte Kontakt zu einem brillanten Programmierer hatte. Gemeinsam waren sie einem großen Geheimnis auf der Spur. Der Programmierer scheint Perotte gekidnappt zu haben. Je tiefer Singh in die Geschichte eintaucht, umso mehr zweifelt er daran, dass sein Gegenspieler ein Mensch ist ...

Meinung:
Die Welt die der Autor in diesem Buch erschaffen hat, spielt zwar in einer fernen Zukunft, ist aber trotzdem sehr nah. Es fällt einem leicht sich vorzustellen, wie der Quästor durch die hübschen völlig bunten, mit neonfarbigen Werbungen überladenen Straßen geht, dann seine Stripper-Brille aufsetzt(dadurch lassen sich die Hologramme ausschalten) und die Welt darunter erblickt: grau, schmutzig, kaputt, die Natur im Sterben. Viele Fachausdrücke bezeichnen die neuen Welt und ihre Erfindungen, und auch wenn man nach diesem Buch wahrscheinlich für andere eine Fremdsprache spricht, wird doch alles verständlich erklärt.
Es war spannend und interessant für mich für eine kurze Weile (!) in diese mögliche Variante der Zukunft einzutauchen. Allerdings wäre das Buch für mich deutlich besser gewesen, wenn der Fokus denn auch auf dieser dystopischen Welt liegen würde. Jedoch ging es hauptsächlich um die Hauptperson: seine Liebe zu Saxophonen, Kampfsport-Training und vor allem um das Liebesdrama mit seinem neuen Freund. Das Problem ist, dass die Hauptperson nicht weiß, ob sein neuer Freund ursprünglich ein Mann oder ein Frau war, denn durch die Gefäße kann man im Jahr 2088 Mal das und Mal das sein. Und das verunsichert ihn.
Da der Fokus auf deren verwirrender Liebe lag, sollte das Buch für mich eher "Holodramatica" heißen.
So oder so: nach Seite 180(ca. 1/3) habe ich das Buch abgebrochen.

Fazit:
Diese Dystopie wäre wirklich spannend gewesen, wenn es auch um sie ginge.
Ich kann das Buch nur jemanden empfehlen, der auf Suche nach einer Dystopie und! einer Liebesgeschichte in einem ist.