Spannend aber etwas lang

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reg1ne Avatar

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Tom Hillenbrand ist mir hauptsächlich durch die kulinarischen Krimis bekannt, aber auch „Drohnenland“ hab ich gern gelesen und so war ich sehr erfreut über den Gewinn seines neuen SF-Thriller „Hologrammatica“.
Er spielt im Jahr 2090, eine Pandemie hat den Großteil der Weltbevölkerung dahin gerafft und der Rest wandert in einer großen Völkerwanderung in kältere Gefilde auf der Flucht vor dem Klimawandel. Der Protagonist lebt in London und arbeitet als Quästor, also als Privatdetektiv, spezialisiert auf das Aufspüren verschwundener Personen. Ein neuer Auftrag lässt ihn auf die Suche nach einer Programmiererin gehen, die an einem großen Coup gearbeitet hat.
Die Figur des Galahad Singh, des Privatdetektivs finde ich sehr vielschichtig und sympathisch. Leider habe ich die vielen Geschehnisse als überfrachtet empfunden und schnell den Faden verloren. Nicht zuletzt wegen der vielen neuen Begriffe rund um Hologramme. Auch das Glossar hat mir da nicht immer weiter geholfen. In dieser schönen neuen Welt ist viel Schein, man kann aber durch spezielle Brillen den Schmutz, die Wahrheit erkennen.
Unterm Strich finde ich den Ansatz großartig, die Ideen sprudeln nur so, die Charaktere sind durchweg interessant und die Story spannend. Ein bisschen gestrafft wäre es sicher ein Bestseller, zumal auch das Cover hervorragend gemacht ist.