Holunderherzen

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kitekat Avatar

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Anne ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und ihr kleiner Cateringbetrieb in Hamburg läuft wunderbar. Nur in der Liebe hat Anne so gar kein Glück, mit 40 ist sie immer noch einsam, wurde gerade mal wieder verlassen und sucht im Grunde nur nach einem "starken" Mann. Anne´s Tante Tilly ist ein Fall für sich, eine Eigenbrötlerin, die sich mit ihrer Familie nicht gut versteht und ein Einsiedlerdasein fristet. Tilly´s neustes Projekt ist ein Ökohof an der Ostsee, ihr sogenanntes "Holunderdorf". Um ihr Leben umzukrempeln beschließt Anne kurzerhand zu ihrer Tante zu ziehen und kaum auf dem Holunderhof angekommen ist sie so begeistert vom Holunder, dass sie ihr eigenes Cafe eröffnet. Außerdem verliebt sie sich Hals über Kopf in den Landarzt Carsten und freundet sich mit seiner Tochter Kyra an, während Tilly im alten Fischer Thies einen neuen Verehrer findet...doch leider läuft (außer mit dem Cafe) nichts so wirklich wie es soll und um Tilly´s Gesundheitszustand ist es nicht gut bestellt...

Ich muss gestehen, der Einstieg in das Buch ist mir sehr schwer gefallen. Das Vorgängerbuch der Autorin - "Winterapfelgarten" - hat mir wahnsinnig gut gefallen, weshalb ich von diesem Buch etwas enttäuscht war. Mit Anne´s Charakter konnte ich leider nicht viel anfangen, sie war mir nicht wirklich sympathisch. Auch den anderen Charakteren fehlt es ab und zu an Tiefgang, die Charaktere sind sehr klischeebeladen, bestes Beispiel dafür sind Anne´s Eltern. Außerdem war die ganze Geschichte an sich viel zu vorhersehbar, vor allem was die Liebesgeschichte zwischen Anne und Carsten angeht, obwohl hier eigentlich tatsächlich nicht viel an Handlung geschieht. Am sympatischen fand ich eigentlich den Charakter von Kyra und den von Thies, obwohl die beiden eigentlich nur Nebendarsteller waren. Schade war, dass es für Thies kein wirkliches Happy End gab und vor allem auch, dass man über ihn nicht mehr erfahren hat. Der Schreibstil war eigentlich sehr einfach und flüssig gehalten, trotzdem hat sich das Buch ab und zu (vor allem am Anfang) in die Länge gezogen, was denke ich auch am Inhalt liegt, die Stellen an denen Anne in Selbstmitleid versinkt und ihren Männergedanken nachschweift fand ich etwas stockend und langweilig. Gut gefallen hat mir die ganze Kulisse, die im Buch beschrieben wird und auch Annes Cafe hatte sehr viel Charakter.