Kreuz und quer durch die Welt

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Honeymoon XXL, der Titel spricht mich nicht an, doch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Einmal rund um die Welt in einem Jahr. Auf dieses Abenteuer lassen sich Julia und Stefan ein. Statt Honeymoon für 14 Tage packen sie den Rucksack für ein Jahr. Im Kopf haben sie eine ungefähre Route, doch die wird wegen Visaschwierigkeiten gleich zu Beginn umgeworfen. Und das Abenteuer startet in der Mongolei auf dem Rücken von Pferden. Für Stefan stellt sich das Experiment zu Pferde als nahezu unlösbar dar, doch Reiten ist nicht der einzige Sport den die beiden auf ihrer Reise ausprobieren und perfektionieren. Ein Surfkurs auf Bali und bald sind die Boards ihre Reisebegleiter und werden zum fixen Bestandteil der Weltreise. Trekking in Nepal, mit dem Kajak zwischen den philippinischen Inseln, sie haben gelernt Moped in Asien zu fahren, Kanufahren am Yukon, und und und... Das Paar hat die Zeit gut ausgenutzt und viel in die 433 Tage gepackt. Schön zu lesen war, dass sie gegen Ende der Reise immer entspannter wurden, man kann das Tempo der ersten Zeit auch nicht über ein Jahr durchhalten.
Julia und Stefan stellen sich als komplett unterschiedliche Charaktere heraus und wahrscheinlich funktioniert der Trip deswegen so gut. Dass Stefan den Trip statistisch detailliert ausgearbeitet hat, fand ich amüsant, würde mich aber als Begleiterin total nerven. Auch dass sie mit (in der Relation zu dem Erlebten) wenig Geld auskommen, in Mehrbettzimmern und Zelt nächtigen finde ich gut, könnte ich selber aber auch nicht. Deswegen war es für mich ein nettes Lesen eines schönen Reisetagebuchs, aber kein Tipp für die nächste Reiseplanung. Auch wenn das nur ein oder zwei Etappen pro Urlaub wären.
Was wirklich außerordentlich ist, sind die Bilder, die zum Träumen verleiten.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, im Stil eines selbstgeschriebenen Tagebuch, das man einem Freund zum Lesen leiht. Mir hat es gut gefallen.