Schuldig – oder nicht schuldig? Das ist hier die Frage!

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Die einunddreißigjährige Kittredge „Kit“ McDeere hatte scheinbar in ihrem bisherigen Leben nicht allzu viel Glück und besonders ihre berufliche Situation ist brisant. Sie arbeitet seit zwölf Jahren für die Agentur „Gurlain’s Home Health Aides“. Als sie jedoch einmal vergaß, eine Flasche Fentanyl sicher zu verwahren und ihre schwerstkranke Patientin sich damit dann das Leben nahm, wurde sie für einige Monate vom Dienst suspendiert.

Ein unvermutetes Jobangebot ihres Vorgesetzten für eine 24-Stunden-Betreuung in der ansehnlichen Villa einer reichen einundsiebzig Jahre alten Dame weckt daher sofort ihr Misstrauen – es scheint zu gut, zu perfekt, um wahr zu sein.

Als sie erfährt, dass es sich bei ihrer neuen Klientin um die vermeintliche Mörderin Leonora Hope handelt, ist sie zunächst schockiert. Das Massaker an Leonoras Familie im Jahre 1929 ist im gesamten Umkreis längst nicht vergessen. Kit ist ebenfalls von der Schuld der alten Frau überzeugt und würde alles tun, um diese Stelle nicht annehmen zu müssen. Doch angesichts ihrer tristen beruflichen, finanziellen und auch familiären Situation bleibt ihr leider keine Wahl. Sie wird die neue Betreuerin der nach einer Polioinfektion und mehreren Schlaganfällen weitgehend gelähmte alte Dame in „Hope’s End“, die völlig auf ihre Hausangestellten und ihre Pflegerin angewiesen ist.

Der in der Leseprobe kurz erwähnte „Mann für alles“ namens Carter scheint sympathisch zu sein, die schrille Reinigungskraft Jessica wirkt selbstbewusst und originell, aber die alte Haushälterin Mrs. Baker ist etwas undurchschaubar.

Es wäre interessant zu erfahren, was es mit dieser pflegebedürftigen alten Dame auf sich hat, inwieweit sie tatsächlich schuldig ist, oder ob andere Menschen und schreckliche Umstände damals den Verdacht geschickt auf sie lenkten, damit sie des Mordes bezichtigt wird. Der Prolog, in dem sie zugibt, schuldig, aber zugleich auch nicht schuldig zu sein, verspricht bereits eine gewisse Komplexität dieser Geschichte und macht mich zugleich auch sehr neugierig darauf.

Darüber hinaus verließ die letzte Pflegekraft Mary ohne Angabe von Gründen unvermittelt ihren Arbeitsplatz – auch hier wäre ich neugierig darauf zu erfahren, was sie zu diesem Schritt veranlasste.

Ich bin aber auch gespannt, wie die Interaktion zwischen der beinahe vollends gelähmten Leonora und Kit abläuft, ob Kit ihr Misstrauen ablegen wird und Leonora irgendwann ihr Vertrauen gewinnt.

Am meisten interessiert mich natürlich die Auflösung des Mordfalls im Jahre 1929 – und wer tatsächlich für dieses schlimme Massaker in der Familie Hope verantwortlich zeichnet.

Ich muss gestehen: die Leseprobe dieses Buches vermochte mich zu fesseln – sowohl was Thematik und Spannungsaufbau betrifft, als auch die sprachliche Umsetzung. Zu guter Letzt wurde ich durch dieses Buch auch auf den Autor Riley Sager aufmerksam, der mir bislang nicht bekannt war. Den durchwegs guten Bewertungen bei amazon zufolge scheinen seine bisherigen Bücher bislang Bestseller zu sein... ich werde in Folge ein wenig recherchieren und mir die Leseproben einiger früherer Bücher zu Gemüte führen.