Fesselnd, aber enttäuschendes Ende

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Angesprochen hat mich das eher amerikanisch als deutsch gestaltete Cover. Dazu gibt's eine fesselnde story, die sich langsam aber stetig zu einem immer verworreneren Geflecht aus Geheimnissen, Lügen und Sehnsüchten verflechtet.
Die Arbeit mit dem Tempo gelingt dem Autor viel besser als vielen anderen Thriller-Autoren.

Pflegerin Kit wird beschuldigt, für den Tod einer Patientin verantwortlich sein und muss nun den ungewollten Job bei der reichen, alten Lenora Hope annehmen. Das setting des halbverfallenen, isolierten alten Herrenhauses an der Steilküste mit seiner kleinen Gruppe an Eingeschworenen - oder nicht? - ist klischeehaft, aber passend. Kit ist eine durchaus streitbare Protagonistin, mit der man als Leser:in aber ganz schnell sehr warm wird und trägt damit das Buch sehr gut.

Sowieso hält die story so viele Wendungen und Details bereit, dass es ein schön kurzweiliges Vergnügen ist, das ganz in diese kleine Welt eintauchen lässt.

Mein Trick bei so vielen plot twist ist ja eh immer, möglichst schnell zu lesen, damit das Gehirn keine Zeit hat, auf die Lösung zu kommen. Fast hätte ich es auch geschafft, nach einem großen Finale, nimmt das Buch aber plötzlich auf den letzten 20 Seiten stark ab und verdirbt leider das Ende.

Trotzdem haben die restlichen 95% mich gut unterhalten, es war nicht allzu vorhersehbar und über die 2-3 Logiklücken kann man auch hinwegsehen.
Ein super Buch für ein gemütliches Herbstwochenende.