Fesselnde Story mit kleinem Manko

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Vor 54 Jahren, im Jahr 1929, soll die damals siebzehnjährige Lenora Hope ihren Vater, ihre Mutter und ihre Schwester Virginia ermordet haben, was sie vehement bestritt. Sie selbst war zu einem sehr beschränkten Leben verdammt: Fast vollständig gelähmt und stumm ist sie auf 24-Stunden-Pflege angewiesen. Als die letzte Pflegerin, Mary, ohne ein Wort verschwindet, wird Kit McDeere eingestellt. Ihr gelingt es, Zugang zu Lenora zu bekommen, die mit Hilfe einer Schreibmaschine erzählt, was damals wirklich geschah.

Meine Meinung:
Mich konnte Riley Sager mit seinem neuesten Werk von Anfang bis Ende fesseln. Es gibt sehr spannende Szenen und viel Verwirrspiel, was ich sehr gerne mag. Nicht umsonst heißt der Untertitel des Buches „Du kannst niemandem trauen“. Ich hatte davor zwar nur ein einziges Buch des Autors gelesen, aber da war es ähnlich. In der zweiten Buchhälfte schwirrte mir der Kopf, weil sich die Vermutungen so schnell um 180 Grad drehten, dass ich kaum hinterherkam, und dann wieder zurück und hin und her.

Dies alles geschieht vor dem Hintergrund einer herrschaftlichen Villa auf einer Klippe hoch über dem Ozean. Sehr atmosphärisch wird beschrieben, wie sich das Haus immer mehr dem Meer zuneigt und abzustürzen droht. Doch das ist nicht die einzige Gefahr für Kit, der es gelingt, immer mehr Geheimnisse der früheren und gegenwärtigen Bewohner von Hope’s End aufzudecken.

Dabei stößt sie auch auf einen Umstand, auf dem das ganze Verwirrspiel fusst und von dem eine Figur sagt: „Verblüffender Weise erkannte das nie jemand.“ Und genau das ist der Knackpunkt: Es ist total unwahrscheinlich, dass das nie jemand bemerkt haben soll.

Das Hörbuch wird gesprochen von Lisa Rauen und Astrid Schulz. Die eine spricht die gegenwärtige Story, die andere Lenoras maschinengeschriebene Erzählung über die Ereignisse im Jahr 1929. So lassen sich die beiden Zeitebenen auch im Hörbuch gut unterscheiden.