viel Spannung und Gänsehautmomente

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readpassion9 Avatar

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Hope's End, ein altes, baufälliges Herrenhaus, gelegen in Maine, direkt an der Steilküste des Meeres, war 1929 Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens. Drei Menschen wurden brutal ermordet: Lenoras Eltern und ihre Schwester. Obwohl Lenora als einzige Überlebende nie angeklagt wurde, ging die Öffentlichkeit davon aus, dass sie die Morde verübt hat.

Fünfzig Jahre später tritt die junge Pflegerin Kit ihre Stelle in Hope's End an, als Pflegerin von Lenora, die seit den damaligen Vorkommnissen an den Rollstuhl gefesselt ist. Lenora kann nur mit Hilfe ihrer Schreibmaschine kommunizieren und gibt der neugierigen Kit nach und nach Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit preis.

Die Mischung aus Thriller und atmosphärischem Gruselroman hat mich total gefesselt. Allein schon die Kulisse des alten Herrenhauses, dessen Terrasse nur mit einem halbhohen Geländer zur Meeresseite gesichert ist, das sich mit den Jahren immer mehr neigt und dessen Böden so schief sind, dass sich Kit wie auf einem Schiff vorkommt, ist grandios. Blutflecken auf einigen Böden zeugen von den Bluttaten, die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Diese Atmosphäre ist greifbar, gruselig und nostalgisch.

Die wenigen Protagonisten sind perfekt skizziert, genauso wie die Beziehung zwischen Kit und Lenora, die sich im Lauf der Zeit entwickelt. Die Handlung wird ergänzt durch Lenoras Erzählungen, eine Art Beichte, die sie mühsam auf der Schreibmaschine tippt. Ein jeder in diesem Haus scheint seine Geheimnisse zu haben. Doch was ist wahr, was Lüge?

Ich hatte einen Verdacht und war damit fast auf der richtigen Fährte, doch der Autor bringt noch Twists, mit denen ich nie gerechnet hätte.

Fazit: Ziemlich genialer Plot mit viel Spannung und Gänsehautmomenten, vor einer atmosphärischen Kulisse. Kann ich nur empfehlen.