Ein Muggel in der Suppenküche

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stefan182 Avatar

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Inhalt: Der Protagonist, Seth Seppi, ist Küchenjunge in dem abgelegenen Hotel „Zur letzten Chance“. Als sich eine exklusive Gästegruppe ankündigt, läuft der Küchenbetrieb auf Hochtouren. Besonders für Dr. Thallomius, der außergewöhnlich freundlich zu Seth war, legt Seth sich ins Zeug und bereitet einen exklusiven Nachtisch vor, den er zuvor in einem seltsamen schwarzen Buch gefunden hat. Dieser Nachtisch wird Dr. Thallomius allerdings zum Verhängnis: Jemand hatte den Nachtisch vergiftet. Die Frage nach dem Mörder scheint für alle Beteiligten schnell beantwortet zu sein: Da das Esszimmer zwischen Auftragen des Desserts und dem Verzehr desselben verschlossen war, muss – so die Auffassung der anderen Gäste – Seth Dr. Thallomius vergiftet haben. Seth macht sich nun (mehr oder weniger) allein auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stößt er aber auf immer neue Fragen und mysteriöse Gegenstände. Was hat es mit der illustren Gesellschaft auf sich? Welche Rolle spielt Magie in dem Fall? Was erzählen die Wände (und warum reden sie überhaupt)? Wer sind die sogenannten „Vermissten, wahrscheinlich Explodierten“? Seth betritt eine magische, für ihn allerdings unbekannte Welt.

Erzählstil: Die Autorin erzählt sehr detailliert und altersgerecht. Besonders interessant fand ich die unterschiedlichen (magischen) Requisiten, die nach und nach eingeführt werden. Insgesamt ist die Erzählweise in zweifacher Art analytisch: Sie beginnt nicht nur mit einem rätselhaften Ereignis (der Mord), das Schritt für Schritt aufgeklärt wird. Die gesamte magische Welt, die in der Geschichte ausgebreitet wird, ist für Seth (und damit für die Leser*innen) zunächst rätselhaft und wird bei der weiteren Lektüre verständlicher. Zusammen mit den magischen Dingen, die ebenfalls nicht selbsterklärend sind, wird so Spannung aufgebaut.

(kleine) Kritikpunkte: Es werden eine Vielzahl von Figuren eingeführt, sodass man gerade zu Beginn der Geschichte manchmal etwas überlegen muss, wer nochmal wer war. Die Figuren haben auch alle sehr viel Potential, allerdings fokussiert die Handlung im Fortgang nur drei/vier dieser Figuren, sodass die meisten Nebenfiguren blass blieben und dadurch auch für die Handlung entbehrlich sind.

Persönliche Meinung: Abgesehen von kleineren Schwächen ist „Hotel der Magier“ ein gelungener Reihenauftakt. Weniger die Krimihandlung, als vielmehr die interessanten Figuren, die spannende Erzählweise und die magische Welt, die in Folgebänden wahrscheinlich noch weiter ausgefächert wird, haben mich begeistert. Auch werden längst nicht alle Fragen beantwortet (keine Angst: Der Mörder wird aufgedeckt!), sodass ich gespannt auf weitere Bände warte.