Wenn Verlangen zu Gefahr wird

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jacky_liest Avatar

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Cover, Titel und Prämisse schreien regelrecht nach Dark Gothic und die Leseprobe liefert auf ganzer Linie. „House of Rayne“ zieht einen vom ersten Satz an in ein düster-sinnliches Setting voller Geheimnisse, erotischer Spannung und unheilvoller Vorzeichen. Schon das Cover mit seiner goldenen, verästelten Hirschschädel-Grafik verspricht eine dunkle, mythische Atmosphäre und hält dieses Versprechen auch.
Der Einstieg ist unheimlich intensiv: Rayne, die mysteriöse Gastgeberin des abgelegenen Bed & Breakfasts, trifft auf Salem, eine Frau, die vor einer zerbrochenen Existenz flieht und dabei mitten in ein Netz aus Verlangen, Unterdrückung und etwas Übernatürlichem gerät. Die Leseprobe überzeugt mit einem dichten, fesselnden Schreibstil, der sowohl die erotische Spannung zwischen den Figuren als auch die aufkeimende Bedrohung meisterhaft transportiert. Der Perspektivwechsel zwischen Rayne und Salem lässt die Dynamik förmlich knistern.
Ich liebe, wie hier queere Leidenschaft nicht nur gezeigt, sondern gefeiert wird, roh, sinnlich und kompromisslos. Die Dialoge sind intensiv, die innere Zerrissenheit beider Figuren greifbar und das Setting, diese religiös-konservative Insel, auf der sich das Böse im Nebel verbirgt, absolut atmosphärisch.
Ich muss wissen, was hinter Rayne steckt. Was ist dieses Erwachen in Salem? Und welches Grauen verbirgt sich in Blackridge?