Ein Jahreshighlight

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alinadn8 Avatar

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House of Rayne ist ein düster-verführerisches Meisterwerk, das auf wunderbare Weise Gothic-Atmosphäre, queere Romantik und psychologische Tiefe miteinander verbindet. Harley Laroux entführt uns auf die abgelegene Blackridge Island, wo die junge Salem nach einem schweren Verlust Zuflucht sucht. Doch statt Frieden findet sie im alten Herrenhaus der geheimnisvollen Rayne eine Anziehung, die ebenso gefährlich wie faszinierend ist. Von der ersten Seite an liegt über allem ein Gefühl aus Nebel, Schatten und Sehnsucht, das einen nicht mehr loslässt.

Laroux schreibt mit einer eindringlichen, sinnlichen Sprache, die perfekt zum dunklen Setting passt. Man spürt die knarrenden Dielen unter den Füßen, das Rauschen des Windes und das unausgesprochene Begehren zwischen Salem und Rayne. Die Liebesgeschichte der beiden ist tief, emotional und wunderschön queer – sie lebt von Verletzlichkeit, Verlangen und der Frage, ob man in der Dunkelheit trotzdem Liebe finden kann.

Auch die Horrorelemente sind großartig umgesetzt: geheimnisvolle Erscheinungen, religiöser Fanatismus, alte Flüche und ein Haus, das mehr zu wissen scheint, als es sollte. Besonders gelungen ist, wie Laroux psychologische Spannung und Übernatürliches verschmelzen lässt. Lediglich das Erzähltempo in der Mitte ist etwas ruhiger, doch das tut der Intensität des Gesamtwerks keinen Abbruch.

House of Rayne ist ein Buch voller Atmosphäre, Schmerz, Leidenschaft und Magie – düster, poetisch und zutiefst berührend. Ein absolutes Highlight für alle, die Gothic-Horror mit Herz, queerer Romantik und einem Hauch von Wahnsinn lieben.