Flop

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yellowdog Avatar

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Ein schön gestaltetes Buch, aber wenn in einem Buch so viel gelästert wird, ist es auch ein Spaß, entsprechend zurückzuschlagen.
Denn es ist leider zu unliterarisch und auch nicht besonders originell.

Es gibt in dem Buch wirklich fantastische Fotos, doch an keiner Stelle können die dazu passenden Texte irgendwie mithalten. Mit Klischees zu spielen ist witzig, aber hier gleitet es immer wieder ins peinliche ab.

Natürlich dürfen Pariserinnen widersprüchlich sein, das liegt in ihrem Naturell, doch so unreflektiert wie hier, muss man sich doch wundern.
Eigentlich alle Kapitel sind kurz, aber das scheint auch unvermeidlich, sonst müssten die Autorinnen irgendwann einmal auch in die Tiefe gehen und das ist ihnen offenbar unmöglich.

Manche Kapitel mag ich schon, wenn es zum Beispiel über Bücher oder Film geht, Portraits über z.B. Simone Signoret oder Simone de Beauvoir sind nett.
Oder die Seite von Jeffrey Eugenides, zitiert aus seinem Buch Die ;Liebeshandlung.
Was man alles hätte weglassen können, ist sagenhaft. Zum Beispiel die Rezepte, da muss es doch einfach originelleres geben, oder? Wobei das im Kapitel Pariser Küche ja noch geht, aber in Sonntagsrezepte kann man nichts vernünftiges finden.

Es gelingt auch nicht, die französische Tradition wirklich einzubeziehen. Dabei wären einige Qualitäten und Leistungen der Vergangenheit bestimmt erwähnenswert gewesen. Es gibt ein paar Ansätze, aber die bleiben alle genau darin stecken.

Wenn das anfängliche Amüsement abebbt, bleibt wirklich nicht viel. Einfach nur Klischees auflisten und ausschlachten, ist zu wenig. Wenn man diesen Weg gehen wollte, sollten doch einige Tabus gebrochen werden. Das wird aber in diesem Buch auch nicht angestrebt. Schade, aber vielleicht auch besser so.
Das Buch erfüllt keine der Erwartungen. Es wird den vielen Themen, die in der Leseprobe durch das ausführliche Inhaltsverzeichnis angekündigt werden, nicht gerecht!
Ich gebe daher 2,5 Sterne, hauptsächlich für die Fotos. Ich mag besonders die in schwarzweiß gehaltenen.