Multikulti

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alinadn8 Avatar

Von

Mit Hundesohn legt Ozan Zakariya Keskinkılıç einen eindringlichen, sprachlich kraftvollen Debütroman vor, der sich schonungslos mit Fragen von Herkunft, Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinandersetzt. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in Deutschland aufwächst und ständig zwischen Kulturen, Erwartungen und Zuschreibungen hin- und hergerissen wird. Keskinkılıç gelingt es, die Zerrissenheit einer migrantischen Identität präzise einzufangen – voller Wut, aber auch mit Humor und poetischer Tiefe. Die Sprache ist direkt, roh und manchmal verletzend, gleichzeitig aber von einer großen Sensibilität getragen. Besonders eindrucksvoll ist, wie er den Schmerz über Diskriminierung und das Ringen um Anerkennung literarisch verdichtet. Hundesohn ist nicht nur eine persönliche Coming-of-Age-Geschichte, sondern auch ein gesellschaftskritischer Spiegel, der Leserinnen und Leser dazu zwingt, über Macht, Sprache und Zugehörigkeit neu nachzudenken. Ein mutiges, relevantes und unbedingt lesenswertes Buch.