Poetisch

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bisschengelesen Avatar

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Zeko zählt die Tage. Die Tage, bis er Hassan wiedersieht, in den er seit so langer Zeit unglücklich verliebt ist. Um die Wartezeit und seine Gefühle zu verdrängen, verbringt Zeko seine Zeit auf Grindr, ghostet, wird geghostet, hat schlechte bis semi gute Dates, die ihm jedoch nie das zu geben scheinen, was er wirklich will.

Auf der Rückseite des Buches steht groß: „Dies ist eine Liebesgeschichte“ — gemeint ist die zwischen Zeko und Hassan. Für mich persönlich war sie aber die zwischen Zeko und seiner besten Freundin Pari. Sie ist die einzige Figur im Roman, die Zeko wirklich nahe zu stehen scheint und die in ihn hineinsehen kann. Jede Passage mit ihr hab ich geliebt, weil der Umgang der beiden miteinander so schön ist.

Neben der Liebesgeschichte handelt der Roman vor allem von Herkunft, Zerrissenheit und (Nicht-)Dazugehören. Um Identitätssuche, Begehren, modernes Dating in unstetigen, unsicheren Zeiten, in denen sich niemand auf irgendwas festlegen will.

Und wenn euch das alles nicht interessiert, dann lest das Buch zumindest für den Sprachstil, spätestens der wird euch nämlich wirklich in den Bann ziehen. Selten habe ich so einen sprachgewaltigen Roman gelesen, der gleichzeitig so poetisch geschrieben ist.