Queere Liebe
Zakariya wohnt in Berlin, datet viele Männer, doch eigentlich sehnt er sich nach Hassan. In sechs Tagen wird er ihn in der Türkei wiedersehen, diesen „Hundesohn“. Der Ich-Erzähler philosophiert über Heimat, Herkunft und Sprache, vergleicht sich mit Kafka, erinnert sich an die Sommer bei seinen Großeltern in der Türkei und sehnt sich die ganze Zeit nach Hassan. Es ist ein besonderes Buch, in dem es für mich manchmal schwer zu durchblicken war, was gerade vor sich geht. Die Sprache ist mal kunstvoll und poetisch, dann wieder rau und derb - scheinbar widersprüchlich, wie auch der Protagonist mit seinem tiefen Glauben und seiner Sexualität. Zakariya treibt durch den Alltag, betet, geht zur Therapie, trifft seine beste Freundin und hat Sexdates. Ein Buch für alle, die sich gern in eine Geschichte fallen lassen, die vielleicht manchmal etwas sperrig ist, aber mit sommerlich dichter Atmosphäre und besonderer Sprache punktet.