Radikal
Der Debütroman von Ozan Zakariya Keskinkılıç mit Dem provozierenden Titel "Hundesohn“ wird als Liebesroman der Gegenwart beworben. Die Geschichte handelt von Zeko, der in Berlin wohnt. Zeko ist schwul und Muslim. Er ist zerissen zwischen den Welten: Zwischen seinem ausgeprägtem Sexualtrieb und seiner Religion, zwischen Deutschland und dee Türkei. Er träumt seiner Jugendliebe Hassen, einem Nachbarsjungen aus seinem Heimarort Adana hinter, dem Hundesohn. Um sich von seiner Sehnsucht, seiner inneren Leere aber auch seiner Zerrissenheit abzulenken, nutzt Zeko Dating Apps und trifft sich gefühlt täglich, um mit wechselnden Männern Sex zu haben. Die Ablenkung ist dabei aber immer sehr kurzweilig, so dass schnell das nächste Date gesucht wird, das auch mal Filzläuse mitbringt
Der Schreibstiel des Autors ist direkt und radikal. Es werden viele Zeitsprünge vorgenommen, denen ich nicht immer folgen konnte, so dass ich einige Passagen des Buches nur überflogen haben. Auch die gab es für meinen Geschmack zu viele Anspielungen auf Kafka, den lieblingsautor des Protagonisten. Alles in allem ist der Roman “Hundesohn” in meinen Augrn ein interessantes Stück zeitgenössischer und moderner Literatur, dem ich nicht immer folgen konnte, mich aber trotzdem gefesselt hat.