Roh und zärtlich
„Hundesohn“ ist kein Roman, den man einfach nur liest. Es ist ein Buch, das dich zieht, zerrt, manchmal schüttelt und dabei doch zärtlich bleibt. Die Sprache ist drängend, fast körperlich. Sie kommt nicht daher wie ein geschriebener Text, sondern wie ein Herzschlag. Poetik trifft auf Schweiß, Sehnsucht auf Scham.
Keskinkılıç gelingt etwas, das nur wenige Autor*innen schaffen: Er schreibt so intim, so offen über Sexualität, dass die expliziten Beschreibungen nicht provozieren, sondern entblößen, nicht den Körper, sondern die Seele. Der Protagonist wird durch seine Verletzlichkeit greifbar, menschlich, nahbar. Die Scham, die viele von uns kennen, wird nicht verleugnet, sondern offen ausgebreitet und genau dadurch verliert sie ihre Macht. Es entsteht eine Ruhe, fast ein Trost im Dreck, eine Echtheit, die lange nachhallt.
Zugleich ist „Hundesohn“ ein Coming‑of‑Age, das sich nicht auf Jugendjahre beschränkt, sondern sich wie ein inneres Wachstum anfühlt. Es geht um Selbstfindung zwischen Berlin und Adana, zwischen Körpern und Glauben, zwischen Begehren und Zugehörigkeit. Die Sprache treibt das voran, rhythmisch, verdichtet, voller Wiederholungen und Resonanzen. Ein Text, der mehr fühlt als erklärt.
Was das Buch besonders macht: Es vergisst nie den Kontext. Zwischen den Zeilen schimmern politische Realitäten durch, mal beiläufig, mal schneidend klar. Rassismus, Religion, Körperpolitik, queere Identität, all das fließt ein, nicht als These, sondern als Lebensrealität. Dadurch wird „Hundesohn“ zu einem literarischen Dokument der Gegenwart, das die Zeit nicht erklärt, sondern verkörpert.
Keskinkılıç gelingt etwas, das nur wenige Autor*innen schaffen: Er schreibt so intim, so offen über Sexualität, dass die expliziten Beschreibungen nicht provozieren, sondern entblößen, nicht den Körper, sondern die Seele. Der Protagonist wird durch seine Verletzlichkeit greifbar, menschlich, nahbar. Die Scham, die viele von uns kennen, wird nicht verleugnet, sondern offen ausgebreitet und genau dadurch verliert sie ihre Macht. Es entsteht eine Ruhe, fast ein Trost im Dreck, eine Echtheit, die lange nachhallt.
Zugleich ist „Hundesohn“ ein Coming‑of‑Age, das sich nicht auf Jugendjahre beschränkt, sondern sich wie ein inneres Wachstum anfühlt. Es geht um Selbstfindung zwischen Berlin und Adana, zwischen Körpern und Glauben, zwischen Begehren und Zugehörigkeit. Die Sprache treibt das voran, rhythmisch, verdichtet, voller Wiederholungen und Resonanzen. Ein Text, der mehr fühlt als erklärt.
Was das Buch besonders macht: Es vergisst nie den Kontext. Zwischen den Zeilen schimmern politische Realitäten durch, mal beiläufig, mal schneidend klar. Rassismus, Religion, Körperpolitik, queere Identität, all das fließt ein, nicht als These, sondern als Lebensrealität. Dadurch wird „Hundesohn“ zu einem literarischen Dokument der Gegenwart, das die Zeit nicht erklärt, sondern verkörpert.