Ungewöhnlich derb

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Der Debüt Roman von Ozan Zakariya Keskinkilic hat mich im ersten Moment durch das Cover und die einleitenden Worte sehr angesprochen, da es die Kraft und Intensität einer zerrissenen Liebe und Sehnsucht offenbarte. Die sprachlichen Mittel mit ihren türkischen, arabischen und französischen Einschüben hat den Lesefluss für mich erschwert. Aber ich bin sicher, das Leser mit ähnlichem Hintergrund die Tiefgründigkeit und Zweideutigkeit besser verstehen werde. Auch was es heisst, muslimisch und schwul zu sein, kann ich nichtmal im Ansatz begreifen, da auch dies eine andere Zielgruppe betrifft. Aus einer anderen Sicht das Leben in Berlin zu beobachten, mit dem fast schon manischem Verlangen auf Dating Apps die Sehnsucht nach der großen Liebe zu stillen und doch nicht im Ansatz die Befriedigung im schnellen, unpersönlichen Sex zu finden, ist auch für mich eine Erweiterung des Horizontes. Mit Zeko verbindet mich die Liebe zu Kafka und wie unterschiedlich im Leben die Wege verlaufen, in kleinsten Vorlieben und Begebenheiten sind wir doch alle gleich. Ein gefühlvolles Buch für Männer mit gefühlvollem, queeren Wesen in einer Welt voller starrer Vorgaben und Erwartungen.