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annamagareta Avatar

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„Hundesohn“ ist der Debütroman des Autors Ozan Zakariya Keskinkılıç.

Die Ereignisse werden aus der Ich-Perspektive von Zeko erzählt. Allerdings ist es keine Handlung im klassischen Sinn, viel mehr sind es die Erinnerungen und Gedanken des Protagonisten.
Zeko lebt in Berlin und trifft an unterschiedlichen Orten Männer, die er über Dating-Apps kennenlernt. Gedanklich reist er immer wieder nach Adana, der fünftgrößten Stadt in der Türkei. Dort wird er Hassan wiedersehen, immer wieder drehen sich seine Gedanken um dieses Aufeinandertreffen.

Die Sprache von Ozan Zakariya Keskinkılıç ist rau, ungeschönt, deutlich und nichts für zarte Gemüter. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen. Dabei erweckst er eine Atmosphäre zum Leben, die einen direkt in das Leben und die Umgebung des Protagonisten eintauchen lässt - schmerzhaft schön und abstoßend deutlich. Er ist zerrissen, zwischen dem bunten Leben Berlins und familiären Traditionen.

Die Kapitel sind kurz und unterbrechen sich gegenseitig. Dadurch zerreißt der Autor die Handlung sowie das Innenleben, die Gedanken und die Gefühlswelt seines Protagonisten zerrissen sind. Für mich war dies ein interessanter Zug, der hier perfekt passt.

Mir hat diese mehr als ungewöhnliche Liebesgeschichte gut gefallen und ich bin gespannt was wir von dem Autor noch zu lesen bekommen.