Die ersten Seiten von Hustle öffnen ein Panorama aus Widerspruch und Witz. Julia Bähr führt mit leichter Hand eine Protagonistin ein, die nicht anpasst, sondern aneckt – Leonie, eine Figur, die sich an den Bruchstellen zwischen Moral und Überleben bewegt. Schon die Leseprobe zeigt, wie virtuos Bähr Konventionen unterläuft: Mit scharfen Dialogen, pointierten Bildern und einem Rhythmus, der ebenso treibt wie stolpern lässt. Unter der Oberfläche des Humors liegt bereits ein leiser Ernst, der die Frage aufwirft: Wie viel Freiheit bleibt, wenn alles einen Preis hat?