Amüsante Verteidigung im Kapitalismus

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Auf den Debütroman "Hustle" von Julia Bähr bin ich eher zufällig gestoßen. Da mir andere Bücher aus dem Verlag bereits stark empfohlen wurden, wollte ich nach dem interessanten Klappentext mehr über die Geschichte der Betrügerin Leonie wissen.
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn etwas verwirrt von der Entwicklung des Buches war. Der Klappentext war an der Stelle geradliniger. Je mehr man in die Machenschaften hineingezogen wurde, desto mehr offenbarte sich mir die Komplexität der Geschichte.
Leonies Versuch des Überlebens im teuren München bringt einen Fokus auf Pflanzen, Käfer und Schleimpilze sowie ihr beginnendes betrügerisches Dasein mit sich. Oder viel mehr einen Versuch unter aufmunternder Anleitung. Denn nichts ist besser, die negativen Aspekte für sich zu nutzen, als die Machenschaften zusammen mit Freundinnen auszuhecken und zu evaluieren.

Ich kann "Hustle" empfehlen, wenn ihr starke Frauen in einer kapitalistischen Gesellschaft mit eigenen Ideen kennenlernen wollt. Ich musste über einige Aspekte sehr herzlich lachen.
Ein bisschen solltet ihr nicht von der Erwähnung Haferflocken einverleibender Schleimpilze abgeneigt sein, denn Julia Bähr beschreibt auch den anständigen Teil von Leonies Leben sehr bildhaft und amüsant.