Freundinnenschaft und Female Rage

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hundeliebhaberin Avatar

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Für Leonie läuft es gerade nicht so gut: Sie wird in ihrem Job gefeuert, zieht kurzzeitig zurück zu ihren Eltern, was jedoch keine Dauerlösung sein kann. Also sucht sie einen neuen Job und landet in München, wo sie sich von ihrem Gehalt gerade so eine recht schäbige Wohnung leisten kann. Was für eine glückliche Fügung, dass sie Geneviève und durch sie zwei weitere Frauen kennenlernt und durch ihre Unterstützung die Idee eines Nebenjobs umsetzt.

Julia Bähr hat mich schon mit der Eingangsszene überzeugt, in der sich Leonie bei ihrem Chef rächt. Dass sie ihre Female Rage nutzt, um ein Rache-Business auf die Beine zu stellen, finde ich eine grandiose Idee. Auch die Tätigkeiten der anderen Frauen fand ich sehr inspirierend und mochte den Flair der Komplizinnenschaft, den Austausch, die regelmäßigen Treffen und vor allem den bedingungslosen Zusammenhalt. Julia Bähr schreibt leichtfüßig, humorvoll und hat die Fähigkeit, Situationen und Verhaltensweisen pointiert und klug darzustellen.

Eine tolle Geschichte über Selbstbehauptung, Gesellschaftskritik, Klassizismus, moralische Fragen aber vor allem über Female Support und Freundinnenschaft.