Gesellschaftskritik ohne Richtung
Schon die ersten Seiten haben mich sofort in Leonies Situation hineingezogen: München als Stadt, in der das Gehalt nicht für die Miete reicht, wo Einsamkeit, Überforderung und ständige Geldsorgen den Alltag bestimmen. Diese Verzweiflung wird durch den kurzen, prägnanten Schreibstil sehr eindringlich transportiert. Die Sprache ist knapp, voller schwarzem Humor, manchmal fast schneidend. Ich habe beim Lesen mehrfach geschmunzelt, obwohl die Lage selbst oft trostlos ist.
Thematisch greift das Buch wahnsinnig aktuelle Fragen auf: Wohnungsnot, soziale Isolation, Kapitalismus und die Ausbrüche, die daraus folgen können. Gerade dieser Ansatz hat mich zu Beginn begeistert. Ich hatte das Gefühl, hier könnte eine radikale, schonungslose Gesellschaftskritik erzählt werden, die mich noch lange beschäftigen würde. Doch dieser Eindruck verläuft sich leider. Die großen Themen bleiben im Hintergrund, es gibt kaum Reflexionen oder tiefergehende Gedanken dazu, und so werden sie zwar angerissen, aber nicht zu Ende geführt.
Stattdessen verlagert sich die Handlung auf Leonies unkonventionelle Wege, sich über Wasser zu halten – von Racheaktionen für andere bis hin zu einem sozialen Aufstieg in eine Clique von Frauen, die eigentlich einer ganz anderen Schicht angehören. Dass sie am Ende keine Geldsorgen mehr hat und sich angekommen fühlt, wirkte auf mich zu plötzlich, fast wie ein Sprung. Ob das eine wirklich positive Entwicklung ist, bleibt für mich fraglich. Entgegen des groß beworbenen Zitats auf dem Cover hatte ich nicht das Gefühl, motiviert zu sein, selbst „Banden zu bilden“, sondern eher, dass die Geschichte offen und unfertig zurückbleibt.
Unterm Strich bleibt für mich ein Buch, das stark beginnt, mit einem tollen Schreibstil und einer sehr eindringlichen Protagonistin, dann aber zu sehr ins Offene läuft. Vieles, was am Anfang spannend und kritisch eingeführt wird, verpufft, ohne weitergedacht zu werden. Für mich macht es das Buch zwar lesenswert, aber am Ende nicht ganz so radikal, gesellschaftskritisch oder prägend, wie es hätte sein können.
Thematisch greift das Buch wahnsinnig aktuelle Fragen auf: Wohnungsnot, soziale Isolation, Kapitalismus und die Ausbrüche, die daraus folgen können. Gerade dieser Ansatz hat mich zu Beginn begeistert. Ich hatte das Gefühl, hier könnte eine radikale, schonungslose Gesellschaftskritik erzählt werden, die mich noch lange beschäftigen würde. Doch dieser Eindruck verläuft sich leider. Die großen Themen bleiben im Hintergrund, es gibt kaum Reflexionen oder tiefergehende Gedanken dazu, und so werden sie zwar angerissen, aber nicht zu Ende geführt.
Stattdessen verlagert sich die Handlung auf Leonies unkonventionelle Wege, sich über Wasser zu halten – von Racheaktionen für andere bis hin zu einem sozialen Aufstieg in eine Clique von Frauen, die eigentlich einer ganz anderen Schicht angehören. Dass sie am Ende keine Geldsorgen mehr hat und sich angekommen fühlt, wirkte auf mich zu plötzlich, fast wie ein Sprung. Ob das eine wirklich positive Entwicklung ist, bleibt für mich fraglich. Entgegen des groß beworbenen Zitats auf dem Cover hatte ich nicht das Gefühl, motiviert zu sein, selbst „Banden zu bilden“, sondern eher, dass die Geschichte offen und unfertig zurückbleibt.
Unterm Strich bleibt für mich ein Buch, das stark beginnt, mit einem tollen Schreibstil und einer sehr eindringlichen Protagonistin, dann aber zu sehr ins Offene läuft. Vieles, was am Anfang spannend und kritisch eingeführt wird, verpufft, ohne weitergedacht zu werden. Für mich macht es das Buch zwar lesenswert, aber am Ende nicht ganz so radikal, gesellschaftskritisch oder prägend, wie es hätte sein können.