Sarkastisch, ehrlich und unbequem
"Hustle" ist das Romandebüt von Julia Bähr und sprüht nur so vor schwarzem Humor und bissiger Gesellschaftskritik. Im Mittelpunkt steht Leonie, Anfang dreißig, die nach ihrem ganz eigenen moralischen Kompass lebt. Sie bricht schon mal ins Büro ihres Chefs ein oder biegt sich die Wahrheit zurecht, wenn es ihr passt. Was auf den ersten Blick nach reiner Wut aussieht, entpuppt sich schnell als ein Aufbegehren gegen ein System, das vielen kaum noch Luft zum Atmen lässt.
Normalerweise tue ich mich mit Humor in Büchern eher schwer, doch Bähr trifft genau den richtigen Ton: sarkastisch, pointiert und gleichzeitig erstaunlich ehrlich. Gerade die Kombination aus Erzählstil und Leonies unkonventionellem Charakter macht die Geschichte so glaubwürdig und nahbar. Besonders gelungen fand ich auch München als Schauplatz – eine teure, glanzvolle Stadt, die in scharfem Kontrast zu Leonies inneren Konflikten steht.
Manche Nebenfiguren bleiben leider recht eindimensional und wirken stark klischeebehaftet. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Leonies innere Konflikte noch stärker beleuchtet werden, um ihre Handlungen noch nachvollziehbarer zu machen.
Fazit:
"Hustle" ist ein unterhaltsamer und zugleich nachdenklicher Roman über Moral, Geld und das Überleben in einer Welt, in der vieles vom eigenen Kontostand abhängt. Julia Bähr gelingt es, mit Leonie eine Hauptfigur zu erschaffen, die kantig, authentisch und trotzdem sympathisch ist - und damit einen Gesellschaftsroman, der lange nachhallt.
Normalerweise tue ich mich mit Humor in Büchern eher schwer, doch Bähr trifft genau den richtigen Ton: sarkastisch, pointiert und gleichzeitig erstaunlich ehrlich. Gerade die Kombination aus Erzählstil und Leonies unkonventionellem Charakter macht die Geschichte so glaubwürdig und nahbar. Besonders gelungen fand ich auch München als Schauplatz – eine teure, glanzvolle Stadt, die in scharfem Kontrast zu Leonies inneren Konflikten steht.
Manche Nebenfiguren bleiben leider recht eindimensional und wirken stark klischeebehaftet. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Leonies innere Konflikte noch stärker beleuchtet werden, um ihre Handlungen noch nachvollziehbarer zu machen.
Fazit:
"Hustle" ist ein unterhaltsamer und zugleich nachdenklicher Roman über Moral, Geld und das Überleben in einer Welt, in der vieles vom eigenen Kontostand abhängt. Julia Bähr gelingt es, mit Leonie eine Hauptfigur zu erschaffen, die kantig, authentisch und trotzdem sympathisch ist - und damit einen Gesellschaftsroman, der lange nachhallt.