Von Insekten und Rache - ein bissiger Großstadtroman
Was für ein großartiger Roman! Hustle ist für mich absolut unterhaltsam, witzig und gleichzeitig wunderbar zeitgemäß. Julia Bähr schreibt mit einer guten Portion schwarzem Humor und feinem Sarkasmus, was der Geschichte eine besondere Würze verleiht. Sie schafft es, gesellschaftliche Themen wie Kapitalismus, Prekarität und Selbstverwirklichung auf eine kluge und zugleich unterhaltsame Weise zu verpacken. München als Schauplatz ist dafür perfekt gewählt - die Stadt steht sinnbildlich für den gnadenlosen Alltag zwischen überzogenen Mieten, knappen Wohnungen und dem Druck, selbst mit einem eigentlich vernünftigen Gehalt kaum leben zu können.
Schon der Einstieg ist stark: Wie Leonie das Büro ihres Chefs kreativ mit Kresse „verschönert“, ist einfach herrlich formuliert - frech, pointiert und voller Energie. Leonie ist keine Heldin im klassischen Sinn, aber eine Figur, die man sofort spannend findet. Sie handelt nach ihrem eigenen moralischen Kompass, und genau das macht sie so faszinierend.
Besonders gelungen fand ich den Kontrast zwischen ihrer eintönigen Arbeit beim Katalogisieren von Insekten in der Staatssammlung und ihrem Nebenjob, bei dem sie gegen Bezahlung Racheaktionen für Menschen mit Liebeskummer organisiert. Diese beiden Welten könnten unterschiedlicher kaum sein und genau das bringt die Geschichte so wunderbar in Bewegung. Die detailreichen Beschreibungen der Insekten verleihen dem Buch zudem einen ganz eigenen Charme.
Durch die elegante Geneviève bekommt Leonie Zugang zu einer Frauenclique, die ihr nicht nur bei der Orientierung in München hilft, sondern sie auch aktiv unterstützt, ihr Nebenjob-Business aufzubauen. Die Loyalität und der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe sind stark und authentisch dargestellt. Solche solidarischen Frauenfreundschaften wünsche ich mir auch im echten Leben öfter - ohne Konkurrenz, aber mit gegenseitiger Stärke.
Fazit: Hustle ist frech, intelligent, modern geschrieben und gleichzeitig tiefgründig. Ein Roman mit Haltung, Herz und Humor - und definitiv eine Leseempfehlung für alle, die Geschichten mit starken Frauenfiguren und gesellschaftlichem Biss lieben.
Schon der Einstieg ist stark: Wie Leonie das Büro ihres Chefs kreativ mit Kresse „verschönert“, ist einfach herrlich formuliert - frech, pointiert und voller Energie. Leonie ist keine Heldin im klassischen Sinn, aber eine Figur, die man sofort spannend findet. Sie handelt nach ihrem eigenen moralischen Kompass, und genau das macht sie so faszinierend.
Besonders gelungen fand ich den Kontrast zwischen ihrer eintönigen Arbeit beim Katalogisieren von Insekten in der Staatssammlung und ihrem Nebenjob, bei dem sie gegen Bezahlung Racheaktionen für Menschen mit Liebeskummer organisiert. Diese beiden Welten könnten unterschiedlicher kaum sein und genau das bringt die Geschichte so wunderbar in Bewegung. Die detailreichen Beschreibungen der Insekten verleihen dem Buch zudem einen ganz eigenen Charme.
Durch die elegante Geneviève bekommt Leonie Zugang zu einer Frauenclique, die ihr nicht nur bei der Orientierung in München hilft, sondern sie auch aktiv unterstützt, ihr Nebenjob-Business aufzubauen. Die Loyalität und der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe sind stark und authentisch dargestellt. Solche solidarischen Frauenfreundschaften wünsche ich mir auch im echten Leben öfter - ohne Konkurrenz, aber mit gegenseitiger Stärke.
Fazit: Hustle ist frech, intelligent, modern geschrieben und gleichzeitig tiefgründig. Ein Roman mit Haltung, Herz und Humor - und definitiv eine Leseempfehlung für alle, die Geschichten mit starken Frauenfiguren und gesellschaftlichem Biss lieben.