Berliner Szene

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probelesen Avatar

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Warum man diesen Roman einen Thriller nennt, ist mir nicht ganz erklärlich. Zwar geht es um Brandstiftung im nächtlichen Berlin, es geht um Kindesmissbrauch, es geht um Intoleranz und Zwang innerhalb einer Sekte - aber alles nur mit mäßiger Spannung. Die Handlung ist nicht stringent auf eine Aufklärung der Straftaten gerichtet, sondern sie verzettelt sich auf verschiedene Handlungsebenen und ist nicht immer psychologisch nachvollziehbar. Verschiedene Bereiche werden sehr anschaulich geschildert, so der Kreis der sektenähnlichen Gemeinschaft und der daraus entstehenden familiären Konflikte. Auch die Stimmung in dem Berliner Stadtteil wird nachvollziehbar geschildert. Es ist für mich eher eine Milieustudie als ein Kriminalroman, den ich trotz der Einschränkung gerne gelesen habe, aber nach der Genreeinordnung hatte ich eine andere Erwartung.