Brandheiße Story

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milena Avatar

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Der Thriller aus dem Suhrkamp Verlag kam gestern an und ich habe ihn -trüber Novembernachmittag- in einem Rutsch durchgelesen. Für mich ist das immer ein Qualitätsmerkmal, wenn mich ein Buch so fesselt, das ich es nicht aus der Hand legen kann. Wer Berlin mag oder kennt, wird den Lokalkolorit, der durch die Schilderung von Kreuzberg durchscheint, genießen. Der Thriller spricht mehrere gesellschaftliche Probleme an, die brandheiß sind: Politischer Extremismus, Staatsverdrossenheit, Missbrauch, religiöser Fanatismus und Sexismus sind nur die augenscheinlichsten. Der Bezug zum Titel "Die Stunde der Hyänen" wird auf Seite 149 hergestellt: "Alle weiblichen Tiere sind den männlichen überlegen. Sie sind stärker, größer, schwerer. Die Weibchen sagen, wo es langgeht. Sie jagen ausschließlich nachts." Romina Winter wurde aus disziplinarischen Gründen zur Abteilung Branddelikt versetzt und tut sich schwer, Anerkennung bei ihren männlichen Kollegen zu erhalten. Jette Geppert ist Reporterin in Moabit und hat eine schwierige und von Gewalt geprägte Beziehung. Beide jagen Maurice Jaenisch, der mit seiner Mutter und Schwester in den Fängen einer Sekte ist. Mehr soll an der Stelle noch nicht verraten werden. Aber von mir eine ganz klare Leseempfehlung, obwohl gelegentlich Klischees ein bisschen zu stark bemüht werden.