Da wurde handwerklich schlecht "Hand angelegt"

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heinoko Avatar

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Was soll frau mit diesem Buch machen, das sich Thriller nennt und bei dem nicht versäumt, auf die zahlreich erlangten Preise des Autors hinzuweisen? Sich einschüchtern lassen und mit all den (männlichen) Lobeshymnen ins gleiche Horn stoßen? Nein, ich sage es rundheraus: Dieses Buch fand ich schlichtweg abstoßend, aber nicht nur, weil zu viel männlicher Glibber durch die Seiten tropft. Sondern und vor allem, weil leider handwerklich schlecht „Hand angelegt“ wurde. Unausgegoren dargestellte Akteure, psychologisch oberflächlich skizziert, dazu lustlos-unrealistische Dialoge. Ein Sammelsurium von angerissenen, unfertig dargestellten Themen. Und bis auf wenige Stellen auch noch langweilig, ohne Spannungsbogen, noch dazu mit sehr fragwürdigem Ende.

Zum Inhalt: Ein Feuerteufel treibt in Berlin sein Unwesen. Eine junge Polizistin will mit nächtlichen Patrouillen den Täter stellen. Eine Reporterin vergisst keine Gesichter. Eine Sekte hat strenge Gesetze. Ach ja, Missbrauch und Gewalt gegenüber Frauen kommt auch noch vor. Klischees natürlich reichlich: Die Polizei ist frauenfeindlich und bringt nichts zustande. Die Presse braucht Sensationen. Missbrauchte Frauen haben irgendwie einen traurigen Blick. Fernfahrer brauchen Nutten. Männer stinken nach faulen Pilzen und Urin.

Wer da noch neugierig auf das Buch ist, dem ist nicht zu helfen. Meine Meinung!