Vier Handlungsstränge weben sich um einen Pyromanen, introvertiert, streng in einer religiösen Gemeinschaft aufgewachsen und sich nach einer Frau aus dieser verzehrend, der anfängt nächtens Autos zu seiner Lustbefriedigung anzuzünden. Eine gestrauchelter polnischer Fernfahrer, der dem ersten Feuer mit schweren Brandverletzungen nur knapp entkommt und später als vermeintlicher Messias seine Natur als Saulus offenbart. Einer jungen erfolgreichen Zeitungsjournalistin, die von ihrem dubiosen Liebhaber geschlagen wird bevor sie sich aus seiner emotionalen Abhängigkeit befreit. Einer Roma-Polizistin aus dem Branddezernat, die alleine ermittelt um anerkannt zu werden und ein sechs Jahre andauernder sexueller Kindesmissbrauch der von den Tätern vordergründig als religiöse Reinigung gerechtfertigt wird. Genügend Stoff für einen guten und nicht alltäglichen Thriller. Und das alles im Kreuzberger Kiez. Johannes Groschupf gelingt eine ausgezeichnete Beschreibung sowohl der Charaktere als auch des Lebens aus und auf dem Kiez. Das Ende ist gewöhnungsbedürftig, passt jedoch stimmig zur Geschichte.