Gefährliche Nächte in Berlin

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babsyz Avatar

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Ein Feuerteufel geht um in Berlin. Immer wieder brennen Autos, darunter ein Bulli, aus dem sich der Obdachlose Radek in letzter Minute retten kann. Während er als „polnischer Messias“, der durchs Feuer ging durch die Straßen zieht, um andere vom Alkohol abzuhalten, streifen auch die Polizistin Romina und die Journalistin Jette auf der Suche nach dem Brandstifter und einer guten Story durch die nächtliche Hauptstadt, ebenso wie der junge angehenden Postbote Maurice, der seinen Frust nur mithilfe von Bränden abbauen kann.

Die Stunde der Hyänen wird als Thriller bezeichnet, ich finde, es ist eher eine sozialkritische Studie der Hauptstadt. Die Protagonisten sind ebenso vielfältig, wie die Themen, die Johannes Groschupf in seinem Roman verarbeitet: der trinkende Fernfahrer, der bei einem Unfall ein Menschenleben auslöscht, die Polizistin, die von ihren männlichen Kollegen gemobbt wird, die Frau, die einen gewalttätigen Mann zuhause hat und das Mädchen, dass von den Ältesten der Gemeinde missbraucht wird. Nicht zu vergessen, die Bürgerwehr, die sich zum Selbstschutz bildet. Das liest sich wirklich gut und ist auch spannend, vor allem, wenn die Geschichte zum Ende hin doch noch ein paar Wendungen nimmt die nicht vorhersehbar waren. Alles in allem ist der Roman leider etwas überfrachtet, aber durchaus lesenswert.

Mein Fazit: kein Thriller, eher ein spannender Roman mit viel Sozialkritik. Lesenswert.