Großartige Krimi-Milieustudie

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paulkretzschmar Avatar

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Der Autor Johannes Groschupf wurde für seine Thriller schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, und das mit Recht, wie auch dieses Buch zeigt.
Es ist fast mehr eine Berliner Milieustudie als ein Krimi, auch wenn es vordergründig um Verbrechen wie Brandstiftung und Kindesmissbrauch geht.
Das Herausragende an der Handlung ist der Schreibstil. Er könnte aus einer True-Crime-Story stammen. So lebendig und lebensecht wie er in allem wirkt, versprüht er eine großartige Glaubwürdigkeit.
Auf hochaktuelle Art und Weise macht er auch auf Themen wie Sektengefährlichkeit, Bigotterie, Gewalt gegen Frauen und Ausländer, sowie Rechtsradikalität und nicht zuletzt Menschenhandel aufmerksam.
Obwohl der Täter der Brandstiftung dem Leser beizeiten bekannt ist, bleibt die Story durchweg spannend, und es gibt im Handlungsverlauf immer noch einige unerwartete Überraschungen.
Grausamkeit und Härte halten sich im Rahmen, allein die Taten und Gedankengänge der handelnden Protagonisten ergeben ein interessantes, faszinierendes und logisches Gesamtbild des Hauptstadtlebens.
Dafür gibt es von mir eine Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne!