Ein harter, spannender Thriller – nichts für schwache Nerven

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
smartie11 Avatar

Von

Zum Inhalt:
Kaum aus dem Urlaub zurück, stehen die Detectives Hunter und Garcia vor einer neuen Herausforderung: Auf einer abgelegenen Wiese am Flughafen von L.A. wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die wenige Tage zuvor entführt und brutal gefoltert worden ist. Kurz darauf wird eine weitere Frauenleiche gefunden und nur eine gezielt platzierte Botschaft des Täters („ I am death“) weist darauf hin, dass es sich um ein und den selben Täter handelt. Denn dieser scheint mit jedem neuen Opfer seinen Modus Operandi vollkommen zu verändern…

Meine Meinung:

„I am death“ ist der mittlerweile siebte Fall für die Detectives Dr. Robert Hunter und Carlos Garcia des Bestseller-Autors Chris Carter. Wie schon bei den Vorgängerbänden kann man auch diesen Fall problemlos ohne die Kenntnis der ersten sechs Teile lesen, doch mehr Spaß macht es sicherlich, wenn man „Hunter & Garcia“ bereits kennt. Doch „Neulinge“ seien hier vorgewarnt: Bei Chris Carter geht es wirklich sehr, sehr hart zur Sache!

Die Story nimmt sehr schnell an Fahrt und Spannung auf und lässt den Leser im Folgenden bis zum Schluss kaum noch zu Atem kommen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge erlebt der Leser nicht nur die Ermittlungen des LAPD, sondern auch die Vorgehensweise des Täters und sogar die Schicksale der Opfer sehr dicht mit. Dies sorgt für eine hohe Abwechslung und insbesondere auch eine teilweise sehr große Nähe zu den Opfern, deren Charaktere und Lebensgeschichte Carter dem Leser stellenweise näher bringt. Ein sehr gelungenes Stilmittel, um den Leser noch mehr mit den Opfern mitleiden zu lasen, denn selbst für hartgesottene Thrillerfans gehen Carters Schilderungen der Tathergänge schon hart an die Grenze des Erträglichen. Aber das ist nun mal genau Carters Stil, denn er hat sich mittlerweile zu einem „Spezialisten“ für grausame, sadistische, psychopathische aber hochintelligente Serienkiller entwickelt. Wenn man sich die Vita des Autors anschaut, der forensische Psychologie studiert und viele Jahre die Staatsanwaltschaft beraten hat, bekommt man eine Ahnung davon, dass er wohl (leider) genau weiß, worüber er schreibt.

So ist „I am death“ erneut ein waschechter Page-Turner, den man am Liebsten in einem Rutsch durchlesen würde. Der Aufbau der Story ist sehr geschickt und es ist dem Autor erneut gelungen, mich mit der (am Ende nachvollziehbaren) Auflösung seines Falles auf dem falschen Fuß (dem falschen Verdacht) zu erwischen und mich vollkommen zu überraschen. Sehr gut gemacht, mal wieder.

FAZIT:
Für Leser mit starken Nerven ein waschechter Page-Turner, der den Vorgängerbänden in Nichts nachsteht.