Unspektakuläres Jugendbuch!

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straßenprinzessin Avatar

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“Wer ist in der Geschichte eigentlich das Monster? Das sollten wir gleich aufschreiben, damit wir es nicht vergessen.“ (Seite 37)

Hach, der Klappentext klang so toll, was ist nur danach passiert?
Leider konnte mich -I can see u- so gar nicht überzeugen. Der Anfang liest sich ziemlich vielversprechend und hat mich auf eine spannende und Actionreiche Jugendstory hoffen lassen, vor allem wegen den eingeschobenen Emails und den (Klassen-)Chats. UND DANN DAS! Zäh, langatmig, ständige schwammige Wiederholungen, das war mir einfach zu öde.
Keine Frage, Marie ist nett und niedlich und mit ihren 15 Jahren der absolute Klischee Teenager. Schockverliebt in Sekunden, schnulzt sie mehrere 100 Seiten lang über Ben, den Neuen in der Klasse. Der Neue, der sooo süß ist, aber irgendwie auch seltsam, oder?
Diese Frage gilt es zu klären, konnte mich dabei aber leider nicht vom Hocker hauen.
Die Story ist nicht mal wirklich schlecht, nur den Verlauf finde ich ziemlich zäh, ein wenig zu kindlich und immer um den heißen Brei geredet. Am Anfang war mir alles zu weitschweifig, dafür aber sehr undurchschaubar. Und zum Ende hin wurde es etwas knackiger, dafür allerdings sehr durchschaubar. Eine Mischung aus allen wäre wesentlich angenehmer gewesen.
Der Schreibstil konnte mich, wenn auch nicht im kompletten Verlauf, so doch zumindest in seiner Sprache überzeugen. Einfach und durchaus Altersgerecht schildert Marie ihre Sicht der Dinge. Trotzdem haben mich, wie bereits erwähnt, die vielen Wiederholungen genervt. Ich hatte immer das Gefühl überhaupt nicht voran zu kommen und viel zu oft dachte ich: JaJa, Laber nicht so rum, sondern komm endlich auf den Punkt. Auch Marie ihre beste Freundin Elli hätte ich gerne etwas intensiver erlebt. Gerade am Anfang ist auch an dieser Stelle alles wieder sehr unnahbar. Mal ist sie da, mal taucht sie ab. Mal spielt es eine Rolle und ein anderes mal bleibt ihre Abwesenheit völlig unkommentiert. Dafür, dass sie Teenager sind und beste Freundinnen, hätte ich einfach mehr erwartet. Vor allem, nachdem Ben für sie nach 10 Sekunden schon die Welt bedeutet hat. Oft war ihre beste Freundin einfach nur Mittel zum Zweck für den weiteren Verlauf der Geschichte. Auch hier war mir einfach alles wieder zu schwammig. Dieses Gefühl hat sich bei mir leider durch das ganze Buch gezogen.
Im Großen und Ganzen war mir -I can see u- einfach zu Schlicht. Vielleicht bin ich für dieses Jugendbuch auch einfach schon zu alt. (28J.) Bestimmt sorgt es bei 13 Jährigen für mehr Begeisterung.
Das Cover gefällt mir sehr gut, hier finde ich die Schlichtheit ganz passend.